Für mehr nachhaltige Sportbekleidung!

Im letzten Jahr habe ich mich auf die Suche gemacht nach nachhaltiger Sportbekleidung und über die wichtigsten Textil-Zertifikate berichtet. Überraschend fand ich, wie wenig fair produzierte und umweltfreundliche Sportbekleidung aktuell auf dem Markt erhältlich ist. Trotz der bekannten Dramen in den Textilfabriken, Ausbeutung und Verschmutzung der Natur gibt es nur sehr wenige Marken, die zertifizierte und transparent produzierte Sportbekleidung verkaufen.

Für mich als Läufer, der regelmäßig Sportbekleidung nutzt, mit ein Grund mich weiter mit diesem Thema hier auf derJogger.de zu beschäftigen und die Aufmerksamkeit aller Sportler auf das Thema nachhaltige Sportbekleidung zu lenken.

Ist es nicht besonders für uns Läufer/Sportler und andere Naturliebhaber und -nutzer, besonders wichtig die Natur zu schützen? Viel kann man für den Schutz der Umwelt im alltäglichen Leben tun, doch wie sieht es mit der Sportbekleidung aus, die man für seine Hobbys benötigt?

Läufer im Wald in der Natur mit #Waldläufer

 

Die Herausforderung für umweltbewusste Marken

Sportbekleidung soll viele Funktionen erfüllen – die Stoffe sollen atmen, aber nur von innen nach außen. Auf der anderen Seite sollen sie nämlich wasserdicht und winddicht sein. Zusätzlich muss die Sportbekleidung warm halten, besonders leicht sein und auch noch gut aussehen! Am einfachsten lassen sich all diese komplexen und vielseitigen Funktionen mit Kunstfasern und dem Einsatz von Chemie realisieren. Die große Herausforderung der Hersteller ist diese Funktionen ökologisch, nachhaltig und in fairer Produktion umzusetzen.

Am Beispiel einzelner Marken sieht man aber, dass es möglich ist!

Was kann ich als Konsument tun?

  • Zertifikate und Siegel für Nachhaltigkeit beachten

Der Dschungel der Siegel und Zertifikate für nachhaltige Textilien ist groß, grün und undurchdringlich! Auch wenn die Siegel Transparenz in der Textilindustrie versprechen, ist es schwierig bei der Vielzahl an Labeln auf dem Markt den Überblick zu behalten.

Die wichtigsten Siegel und Zertifikate für nachhaltige Textilien wie Sportbekleidung habe ich in einem ausführlichen Artikel vorgestellt. Hier findest du einen kurzen Überblick der jeweiligen Kriterien für Zertifikate von Global Organic Textile Standard (GOTS), Fair Wear Foundation, bluesign und vielen mehr.

  • Transparente Marken bevorzugen

Nachhaltige Sportbekleidung hat eine vom Grundstoff bis zum fertigen Kleidungsstück transparente Entwicklung hinter sich. Transparenz ist ein Schlüssel zur Nachhaltigkeit. Kennt man als potentieller Käufer die Arbeitsbedingungen und Umweltauswirkungen in der Herstellung, wirkt sich das auf das eigene Bewusstsein aus. Die Folge ist eine bewusstere Wahl der Sportbekleidung.

 

  • Nachfragen & Interesse zeigen

Zeige den Marken, dass du dich für die faire und umweltfreundliche Produktion der Sportbekleidung interessierst. Bei Unklarheiten einfach mal nachfragen und so den Unternehmen zeigen, dass die Nachhaltigkeit der Textilien von Interesse ist.

  • Qualität

Haltbarkeit ist für mich ein Zeichen der Qualität. Je länger die Sportbekleidung getragen werden kann, desto besser für unsere Umwelt. Lass und also langlebige Produkte suchen und diese auch nutzen, bis es wirklich nicht mehr geht. Hat das Sportshirt ein Loch, sollte man eine Reparatur wenigstens in Erwägung ziehen. Viele funktionale Kunstfasern sind leider sehr aufwendig zu reparieren, aber nicht alles muss direkt weggeschmissen werden. Einige Marken bauen mittlerweile Reparaturzentren auf, in denen man seine Kleidung instandsetzen kann.

  • Sportbekleidung lange nutzen

Das Fast Fashion Prinzip hat sich besonders in den letzten Jahren bei den großen Modemarken etabliert. Schnell und billig produziert, um am neusten Trend zu verdienen. Natürlich geht das meistens nur zu lasten der Textilarbeiter und der Umwelt. Hast du schon einmal genau in deinen Kleiderschrank geschaut welche Sportbekleidung du überhaupt trägst? Laut Greenpeace haben wir in Deutschland im gesamten Kleiderschrank heute vier Mal so viel Kleidung wie noch im Jahre 1980 und im Schnitt 20 Teile, die nie getragen werden!

Das bedeutet beim Kauf auf Qualität achten und gut überlegen, ob man die Sportbekleidung wirklich benötigt. Wegwerfkleidung (Fast Fashion) meiden.

Welche Marken produzieren fair und nachhaltig Sportbekleidung?

In dem Artikel über nachhaltige Sportbekleidung stelle ich nicht nur eine Vielzahl an Zertifikaten für faire und umweltbewusste Textilien vor, sondern auch die Marken, die entsprechende Siegel für ihre Sportbekleidung bekommen haben.

Persönlich

Wie du am Ende mit diesem Thema umgehst, liegt natürlich in deiner Verantwortung. Ich selbst bin bestimmt kein „Vorreiter“ in Sachen Nachhaltigkeit, aber ich beschäftige mich mit dem Thema und reagiere in vielen Fällen. Aber auch ich bin hin und wieder das Fashion victim und muss diese eine Klamotte haben. Gar nicht unbedingt, weil es der letzte Schrei ist, sondern meistens weil sie mir einfach besonders gut gefällt.

 

Möchtest du auch die Aufmerksamkeit für nachhaltige Sportbekleidung erhöhen? Dann gibt es einige Möglichkeiten: einfach diesen Artikel kommentieren und weiterleiten. Gerne kannst du auch bei Facebook dein Kommentar hinterlassen, gefällt mir drücken oder meinen Post teilen.

Im letzten Jahr habe ich mich auf die Suche gemacht nach fair produzierter und umweltfreundlicher Sportbekleidung und…

Gepostet von derJogger am Freitag, 21. Juli 2017

derJogger

10 Kommentare

  1. Ein wichtiges Thema, auf das Du hier aufmerksam machst. Ich hoffe, Du kannst damit viele Gleichgesinnte zum Nachdenken anregen. Bei mir hattest Du jedenfalls schon Erfolg! 🙂

    • Moin Eddy,

      genau das ist Sinn des Artikels – die Aufmerksamkeit für das Thema Nachhaltigkeit bei Sportbekleidung erhöhen. Wenn ich dich schon zum Nachdenken bewegt habe, scheint mein Artikel ja genau das Richtige zu bewirken 🙂

      Beste Grüße von der Ostsee, Martin

  2. Ich finde das sich auf diesem Gebiet in den letzten Jahren zum Glück schon viel getan hat. Allerdings betreiben einige Marken auch eher Greenwashing, als wirklich mit der gesamten DNA dahinter zu stehen. Der Druck muss wirklich von den Konsumenten ausgehen, damit wir zu fairerer, umweltverträglicher Kleidung kommen.

    • Guten Morgen Daniel,

      ich habe den Eindruck, dass das Thema „nachhaltige Textilien“ in den letzten Jahren an Aufmerksamkeit gewonnen hat. In dem zuge hat sich im Bereich der „normalen Bekleidung“ auch einiges getan. Wie du sagst der Druck der Konsumenten war scheinbar groß genug. Im Bereich der Sportbekleidung bin ich schon überrascht wie wenig Marken wirklich nachhaltig Sportbekleidung produzieren. Der Druck von „uns!“ ist hier wohl noch nicht groß genug!
      Kannst du Marken empfehlen, die nachhaltige Sportbekleidung produzieren?

      Viele Grüße von der Ostsee, Martin

  3. Hi Martin,
    danke für deinen richtig gut gemachten Artikel. Bin auf ihn gestoßen nachdem ich gestern einen Beitrag vom SWR über Produktionsbedingungen von Laufschuhen gesehen habe. Ne Produktion aus dem Jahr 2016 aber sicher immernoch aktuell.
    https://www.swr.de/betrifft/betrifft-preis-turnschuhe/-/id=98466/did=18090946/nid=98466/17c46hj/index.html
    Brauche neue Laufschuhe, dachte ich. Oder reichen, meine alten völlig aus?!!

    Werde deinen Beitrag an alle meine lauffreudigen Freunde weiterschicken.

    Regina

    • Hi Regina,

      vielen Dank für dein nettes Feedback! Ich hatte eigentlich auch vor den Beitrag über die Produktion von Sneakern in Billiglohnländern zu sehen – muss ich nachholen (danke für den Link zum SWR-Beitrag).
      Gerade bei den Laufschuhen ist die Nachhaltigkeit glaube ich wirklich noch „in den Kinderschuhen“! Hier gibt es noch enormes Entwicklungspotential. Es wird sich aber auch nur etwas ändern, wenn die Konsumenten auf das Thema aufmerksam machen – das versuche ich hier im Blog immer mal wieder zu tun. Vielleicht auch einfach mal direkt bei den Herstellern oder im Laufladen nachdfragen. Deswegen ist es auch super, dass du den Beitrag verteilst!

      Wie hast du dich bezüglich der neuen Laufschuhe entschieden?

      Liebe Grüße, Martin

  4. Hallo Martin,

    ich war in Frankfurt am Main in drei Läden und habe nach Laufschuhen aus nachhaltiger Produktion gefragt. Naja…
    Mehr Läden pack ich nicht, dann reicht mir der Konsumhype.
    Der Laufshop hatte genau ein Paar, was für mich unter dem Aspekt in Frage kam – von der Firma Lunge, also produziert in Deutschland und Sohle aus 80% EVA. Ein stolzer Preis: 220€. Aber auch ein gutes Gefühl – auf dem Weg zu einem bewussteren Konsumentenverhalten.
    Immerhin kann dort auch die Sohle erneuert werden, wenn sie abgelaufen ist, für 60 € wohl.
    Vom Design her sehr schlicht und klassisch in schwarz. Wahrscheinlich nicht für jeden was, aber für mich passt es. Mir ziemlich Wurscht wie ich im Park beim Laufen ausseh, aber ist schon klar, dass das nicht jede(r) so sieht.
    Laufen damit war super! –

    Herzliche Grüße aus Ffm

    Regina

    • … tja, irgendwie traurig – drei Laufläden, vermutlich eine rieseige Auswahl an Laufschuhen und nur ein Paar, welches „mehr oder weniger“ nachhaltig und fair hergestellt wurde. Aber toll, dass du dich auf die Suche gemacht hast!
      Mit der Marke Lunge wollte ich mich auch noch einmal näher auseinandersetzen. Wenn ich das richtig verstehe hast du den Schuh letztendlich gekauft, oder?! Wie findest du ihn im Vergleich zu deinem vorherigen?

      Liebe Grüße von der stürmischen Ostsee, Martin

      Wer das Thema weiter pushen möchte und bei Facebook aktiv ist, kann den Artikel auch dort gerne teilen. Hier habe ich Ende Juli etwas zu diesem Artikel bei Facebook geschrieben: https://www.facebook.com/derjoggerde/posts/1988776994685028 Lass und die Aufmerksamkeit für nachhaltige Sportbekleidung erhöhen!

  5. Meine Kollegen sind auch sportverliebt. Der Dev aus dem zweiten Stock meinte, dass er sich in den KTM Macina Style verguckt hat. Eigentlich dachte ich, dass er seinen Flugschein macht. Abgehakt ist jener aber bereits, sodass er jetzt zusätzlich mit dem Fahrrad unterwegs ist.

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