Nachhaltige Sportbekleidung – umweltfreundlich & fair | Ein Überblick

Letztes Update: 14. Mai 2018 / derJogger

Nachhaltige Sportbekleidung, umweltfreundlich & fair produziert zu finden ist nicht ganz einfach, inzwischen aber glücklicherweise nicht mehr unmöglich. Ökologisch und fair produzierte Funktionsbekleidung und die Reduktion von Chemie in der Sportbekleidung ist hoffentlich die Zukunft. Ein, wie ich finde, wichtiges Thema für alle Sportler – nicht nur für die, die gerne ihre Freizeit outdoor, in der freien Natur, verbringen!

Sportbekleidung soll viele Funktionen erfüllen – die Stoffe sollen atmen, aber nur von innen nach außen. Auf der anderen Seite sollen sie nämlich wasserdicht und winddicht sein. Zusätzlich muss die Sportbekleidung warm halten, besonders leicht sein und auch noch gut aussehen! Am einfachsten lassen sich all diese Funktionen mit Kunstfasern und dem Einsatz von Chemie realisieren. Die große Herausforderung der Hersteller ist diese Funktionen ökologisch, nachhaltig und in fairer Produktion umzusetzen.

Um die Glaubwürdigkeit zu steigern und den Kunden auf die Nachhaltigkeit des Unternehmens aufmerksam zu machen, muss die Produktion transparent gestaltet und zertifiziert werden. Bekannte Siegel für nachhaltige Textilien sind beispielsweise Global Organic Textile Standard, Fair Wear, bluesign® oder OEKO-TEX.

uebersicht-siegel-zertifikate-fuer-nachhaltige-textilien

Ausgangssituation

Die Herstellung von Sportbekleidung ist sehr komplex und meistens sind viele Unternehmen in verschiedenen Ländern daran beteiligt. Den gesamten Herstellungsprozess transparent zu gestalten ist eine Herausforderung und die Grundlage für eine gewissenhafte Überprüfung jedes Herstellungsschrittes vom Grundstoff, über Transportwege und Verarbeitung bis hin zur fertigen Funktionsbekleidung.

Die Liste, die kontrolliert werden muss, um eine nachhaltige Herstellung von Textilien zu garantieren ist lang:

  • umweltfreundliche Erzeugung und Verarbeitung der Grundstoffe
  • d.h. z.B. biologischer Anbau bei Naturfasern
  • und artgerechte Haltung von Tieren, wie Schafe für Merinowolle
  • Verzicht auf umwelt- und gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe
  • Faire Behandlung aller beteiligten Arbeiter (Lohn und Arbeitszeiten)
  • Umweltschonende Produktion und Abwasseraufbereitung
  • Transportwege minimieren / CO2 freier Transport
  • Aufmerksamer Umgang mit natürlichen Ressourcen im gesamten Unternehmen
  • Recycling / Wiederverwertbarkeit der Sportbekleidung

Ich habe mich auf die Suche gemacht nach nachhaltiger, ökologischer, fair produzierter und funktionaler Sportbekleidung (nicht nur zum Laufen). Außerdem stelle ich die bekanntesten Zertifikate für nachhaltige Textilien vor.

fussabdruecke-schmal

Die Kriterien für nachhaltige Sportbekleidung

Nachhaltige Sportbekleidung, umweltfreundlich, ökologisch und fair produziert, hat viele Kriterien zu erfüllen. Soziale Bereiche, wie faire Behandlung und Bezahlung der Textilarbeiter, ökologische Aspekte, wie umweltfreundliche Inhaltsstoffe in der Bekleidung, aber auch Abwasseraufbereitung in den Textilfabriken und das ganze, ich nenne es mal „drumherum“, wie Transportwege, Verpackung etc.

Die Produktion von Sportbekleidung ist also ein oft sehr unübersichtlicher Prozess. Sportbekleidung besteht aus unterschiedlichsten Grundstoffen und Inhaltsstoffen und am Herstellungsprozess sind viele Firmen in verschiedensten Ländern beteiligt.

Ökologische Sportbekleidung

  • umweltfreundliche Erzeugung und Verarbeitung der Grundstoffe
  • d.h. z.B. biologischer Anbau bei Naturfasern
  • und artgerechte Haltung von Tieren, wie Schafe für Merinowolle
  • Verzicht auf umwelt- und gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe
  • Umweltschonende Produktion und Abwasseraufbereitung
  • Transportwege minimieren / CO2 freier Transport
  • Aufmerksamer Umgang mit natürlichen Ressourcen im gesamten Unternehmen
  • Recycling / Wiederverwertbarkeit der Sportbekleidung

Sozial & fair produzierte Sportbekleidung

  • Keine Kinderarbeit
  • Keine Zwangsarbeit
  • Faire Bezahlung, heißt Existenzlohn statt nur Mindestlohn
  • Faire Arbeitszeiten, keine ausufernden Überstunden
  • Faire Arbeitsbedingungen, heißt sicher und nicht gesundheitsschädlich
  • rechtlich verbindliche Arbeitsverträge
  • Versammlungsfreiheit und Recht auf Tarifverhandlungen

Der Begriff Bio, Öko oder Natur bei Textilien

Was ist schon Bio oder Natur? Bei Lebensmitteln ist das klar geregelt, denn hier sind Bio und Öko geschützte Begriffe, die nur nutzen darf, wenn man. Bio oder Öko Lebensmittel müssen (zumindest in Europa) Kriterien erfüllen, die Mensch, Tier und Umwelt schonen.

Jedes Hersteller kann seine Bekleidung jedoch Bio-Mode oder ökologische Kleidung nennen ohne sich dafür entsprechende Richtlinien zu erfüllen. Das Bio/Öko/Natur Siegel für Textilien gibt es nicht – um so wichtiger sind Alternativen, die ich in diesem Artikel zusammenfasse.

Die bekanntesten Siegel, Zertifikate, Kampagnen

GOTS | Global Organic Textile Standard

gots_sportbekleidung_logoGlobal Organic Textile Standard, kurz GOTS, ist ein weltweit anerkannter Standard für nachhaltige Textilien. An der Entwicklung des Standards waren weltweit verschiedene Organisationen beteiligt. Aus Deutschland der IVN (Internationaler Verband der Naturtextilwirtschaft, aus den USA die OTA (Organic Trade Association), aus Japan die JOCA (Japan Organic Cotton Association) und aus England die Soil Association.

Der Global Organic Textile Standard ist ein Nachhaltigkeitsstandard für Textilien, die zu mindestens 70% aus biologisch erzeugten Naturfasern hergestellt wird. GOTS zertifizierte Bekleidung soll der ökologischen und sozialen Verantwortung der Textilindustrie gerecht werden und dem Konsumenten ein Höchstmaß an Transparenz bieten. Die umwelttechnischen und sozialen Anforderungen an die gesamte Produktionskette von Textilien sind besonders hoch und machen das GOTS Siegel so zu einem verlässlichen Indikator für nachhaltige Mode.

Der Standard von Global Organic Textile schreibt einen Grenzwert von maximal 10% konventionellen Synthetikfasern vor. Sportbekleidung, Strümpfe und Leggings dürfen aus bis zu 25% synthetischen Fasern bestehen, jedoch nicht aus originärem Polyester. Für einen Großteil der konventionell hergestellten Sportbekleidung ist dies immer noch ein Ausschlusskriterium, da die meisten Funktionsbekleidungen höhere Anteile an Synthehtikfasern haben. Der Standard bietet aber einen Anreiz für Hersteller, dies zu ändern. Ausnahme bildet hier beispielsweise die von mir getestete Sportbekleidung aus Merinowolle. Leider war keines der Merino-Shirts im Test durch GOTS zertifiziert.

  • Bio Zertifizierung der Naturfasern
  • Chemischen Zusätze müssen vor dem Einsatz geprüft werden und die Grundanforderungen bezüglich Toxizität und biologischer Abbaubarkeit erfüllen
  • Verbot problematischer Zusätze (z. B. toxische Schwermetalle, Formaldehyd, genetisch veränderte Organismen)
  • Chlorbleiche ist untersagt
  • Umweltschutzprogramm zur Reduzierung von Abfällen und Abwässern
  • Der Einsatz von Chemikalien bei der Nassveredelung muss protokolliert werden und das Abwasser aufbereitet werden
  • PVC-freies Verpackungsmaterial
  • Alle Verarbeiter und Hersteller müssen soziale Kriterien auf der Grundlage der Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) erfüllen.
  • Dazu gehören unter anderem:
    • Maßnahmen gegen Zwangsarbeit
    • Sichere und hygienische Arbeitsbedingungen
    • Verbot von Kinderarbeit
    • Mindestlohn
    • Arbeitszeitregulierung

Sportbekleidung mit GOTS Zertifikat

Das Zertifikat von Global Organic Textile Standard erhält nur, wer die Kriterien für Nachhaltigkeit vollständig erfüllt. Vollständig heißt, dass der gesamte Prozess – Herstellung, Konfektion, Verpackung, Kennzeichnung, Handel und Vertrieb aller Textilien die oben genannten Anforderungen erfüllen muss. Kontrolliert wird vor Ort, zusätzlich gibt es Rückstandsanalysen, bei denen die Einhaltung von Grenzwerten kontrolliert wird.

Welche Sportmarken erfüllen die strengen Anforderungen?

Ich habe nur Engel Sports* gefunden, die ihre Sportbekleidung aus Merinowolle und Seide in Deutschland produzieren und von GOTS zertifizieren lassen. Leider kannte ich die Marke bisher nicht, ansonsten hätte ich deren Merino Shirt gerne in meinem Test gehabt. In dem großen Test habe ich Funktionsbekleidung aus Merinowolle beim Laufen getragen und über meine Erfahrungen berichtet. Engel Sports hätte da mit der nachhaltigen Sportbekleidung aus Merinowolle / Seide perfekt rein gepasst. Aber vielleicht bietet sich ja zukünftig noch mal die Gelegenheit, die Engel Sports näher vorzustellen.

Engel Sports wurde 2013 von der Firma Engel ins Leben gerufen, die schon seit über 30 Jahren Wäsche aus Naturfasern nach höchsten ökologischen Standards fertigt. Nach eigenen Angaben „sorgt die Kombination von Merinowolle und Seide für beste Atmungsaktivität, höchsten Tragekomfort, wirkt antibakteriell und ist dadurch geruchsneutral. Eine Beimischung von 2 % Elasthan unterstützt die natürliche Elastizität der Wollfaser und gibt der Bekleidung eine hohe Formbeständigkeit. Durch den körpernahen Schnitt und die herausragenden Materialeigenschaften schmiegt sich die Funktionswäsche von Engel Sports an den Körper an und macht alle Bewegungen mit.“

Engel Sports GOTS-zertifizierte Sportbekleidung bietet ein paar interessante Teile an, die sich auch zum Laufen eignen könnten – ich bin gespannt auf erste Erfahrungsberichte zu der sportlichen Kollektion (schreibe mir gerne ein Kommentar, wenn du Engel Sports kennst). Durch die Verwendung von Naturfasern, der Produktion in Deutschland und einer Zertifizierung des gesamten Prozesses handelt es sich bei Engel Sports um besonders nachhaltige Sportbekleidung. Wenn auch die Qualität der Kollektion stimmt, ist dies definitiv eine super Wahl!

engel-sports-gots-nachhaltige-sportbekleidung-laufmuetzeengel-sports-gots-nachhaltige-sportbekleidung-t-shirtengel-sports-gots-nachhaltige-sportbekleidung-tanktop

Zum Beispiel die GOTS zertifizierte Sportmütze*, das nachhaltige Funktionsshirt* oder das Tanktop* aus Bio Merinowolle und Seide.

iVN-Best | Naturtextil

ivn_best_sportbekleidung_logoDas Zertifikat für nachhaltige Textilien Naturtextil iVN-BEST unterscheidet sich im Wesentlichen nicht von dem Standard der Global Organic Textile (GOTS). Der Internationale Verband der Naturtextilwirtschaft e.V. (iVN) ist Mitinhaber und Entwickler des GOTS und Herausgeber des Naturtextil iVN-BEST Zertifikats. Nach eigenen Angaben ist es aktuell der Standard mit den höchsten Ansprüchen an textile Nachhaltigkeit.

Während GOTS den Mindeststandard für echte und konsequente Naturtextilien bewertet, zeichnet Naturtextil iVN-BEST mit besonders strengen Anforderungen an nachhaltige Textilien das höchste realisierbare Niveau in Sachen Umweltschutz, Sozialstandards und Verbrauchersicherheit aus.

Naturtextil iVN-BEST zeichnet nur Produkte aus, die zu 100% aus zertifiziert biologischen Naturfasern bestehen. Da Sportbekleidung in den meisten Fällen mindestens einen kleinen Anteil Synthetikfasern hat, ist dieses Siegel mit besonders hohen Qualitätsansprüchen leider nicht im Bereich der Sportbekleidung vertreten.

Wenn jemand Sportbekleidung kennt, die Naturtextil iVN-BEST zertifiziert ist, gerne in einem Kommentar unter diesem Artikel mitteilen – würde mich persönlich interessieren!

Fair Wear Foundation

fair-wear-foundation_sportbekleidung_logoDie Fair Wear Foundation prüft und zertifiziert die Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie. Fair Wear zertifiziert die Einhaltung sozialer Standards, nicht aber ökologische Kriterien bei der Herstellung von Textilien. Die Mitgliedschaft eines Unternehmens in der Fair Wear Foundation stellt eine Verpflichtung zur selbstständigen Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den Produktionsstätten dar. Wer Mitglied wird, verpflichtet sich dazu, nach den Zielvorgaben von Fair Wear schrittweise auf die geforderten Standards hinzuarbeiten und die Fortschritte regelmäßig verifizieren zu lassen.

Die sozialen Standards der Fair Wear Foundation orientieren sich auch hier wieder an an den Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO).

Das Hauptziel ist die Verbesserung der Arbeitsbedingungen, dazu gehört:

  • Maßnahmen gegen Zwangsarbeit
  • Sichere und hygienische Arbeitsbedingungen
  • Verbot von Kinderarbeit
  • Mindestlohn
  • Arbeitszeitregulierung

Bekleidungsstücke, die das Fair Wear Logo tragen, sind leider trotzdem nicht gleichbedeutend mit „100% fair produzierte Bekleidung“. Die Mitglieder der Fair Wear Foundation, bestätigen offiziell den Willen, die Richtlinien in der Zulieferkette umzusetzen. Dass heißt also auch, dass in vielen Fällen der Standard noch gar nicht erfüllt wird!

Außen vor bleiben auch die sozialen Bedingungen bei der Herstellung der Stoffe, denn der Fokus der Kontrollen liegt bei den Textilfabriken, die Stoffe zu Bekleidung verarbeiten (CMT – cut, make, trim). Ein nicht ganz unwichtiger Teil der Herstellung von Textilien, wird bei der Zertifizierung überhaupt nicht berücksichtigt.

Sportbekleidung mit Zertifikat der Fair Wear Foundation

Mit Odlo* ist eine unter Läufern bekannte Marke schon seit 2008 durch die Fair Wear Foundation zertifiziert. Odlo hat sich dazu verpflichtet soziale Standards bei der Herstellung ihrer Sportbekleidung einzuhalten und zu kontrollieren. 2013 hat Odlo für ihr Engagement im Bereich der sozialen Verträglichkeit und Nachhaltigkeit der Sportbekleidung den Best Practice Award von Fair Wear Foundation verliehen bekommen. Odlo wurde für die vorbildliche Kooperation zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den Fertigungsstätten ausgezeichnet.

Da es insgesamt wenig nachhaltige Sportbekleidung gibt, die durch ein Zertifikat oder Siegel auch wirklich verifiziert nachhaltig ist, sollte man sich die Sachen von Odlo mal genauer anschauen.

odlo-nachhaltige-sportbekleidung-mit-zertifikatodlo-funktionsshirt-fairwear-sportbekleidung-zum-laufenodlo-nachhaltige-sportbekleidung-mit-zertifikat-running-tight

Super Kundenbewertungen hat beispielsweise die Sportmütze Polyknit*, das Funkionsshirt Evolution Light* oder die Running Tight Sliq*.

Weitere von Fair Wear Foundation zertifizierte Sportbekleidung kommt von den Marken

bluesign® product

bluesign_product_sportbekleidung_logobluesign® system partner sind Unternehmen aus der Textilwirtschaft, die sich dazu verpflichten strenge von bluesign® definierte ökologische und soziale Kriterien zu erfüllen. Mit dem Siegel bluesign® product werden einzelne Produkte gekennzeichnet, die diese Kriterien in vollem Umfang erfüllen. Das Ziel ist eine größtmögliche Ressourcenproduktivität, die durch Kontrolle und Optimierung durch bluesign® erreicht wird.

Das Ziel ist die Auswirkungen auf Mensch und Umwelt möglichst zu reduzieren, den Einsatz von gefährlicher Chemie von Anfang an zu verhindern und größtmögliche Ressourcenproduktivität, die durch Kontrolle und Optimierung durch das bluesign® system erreicht wird. Bei der Prüfung setzt man ganz am Anfang der Produktionskette an. Anstatt das fertige Produkt zu begutachten, werden die eingesetzten Rohwaren und Substanzen vor der Verarbeitung kontrolliert. Es werden also alle Lieferanten und Verarbeiter geprüft, die an der Herstellung der Sportbekleidung beteiligt sind. Im Vordergrund stehen hier Arbeitsschutz, Verbraucherschutz, der sinnvolle Einsatz von Ressourcen sowie Vermeidung von Wasser- und Luftverschmutzung. Produkte, die vollständig aus bluesign® zertifizierten Rohmaterialien hergestellt wurden werden bluesign® product zertifiziert.

Sportbekleidung mit bluesign® Label

Das bluesign® System ist unter Outdoormarken, die Funktionsbekleidung herstellen, recht weit verbreitet. Bekannte Marken wie The North Face, Gore-Tex, Mammut, Bergans, Vaude, Patagonia, Haglöfs oder Deuter sind bluesign® system partner und lassen Produkte ihrer Funktionsbekleidung durch bluesign® zertifizieren. Damit wollen sie nachhaltige Textilien garantieren.

Einige Bekleidungsstücke dieser Outdoormarken lassen sich auch gut beim Laufen verwenden. So hatte ich beispielsweise ein Merino Shirt von Bergans of Norway im Test, welches ich im Sommer viel beim Laufen getragen habe. Meine Erfahrungen mit dem Shirt habe ich in einem Testbericht veröffentlicht.

Patagonia* ist sehr bemüht umweltfreundlich und nachhaltig zu produzieren. Neben bluesign® haben die Kleidungsstücke von Patagonia teilweise auch das Fairtrade Zertifikat. Für eine hohe Transparenz haben die verwendete Daune und Merinowolle Herkunftsnachweise und auf der Webseite sind alle Lieferanten und Hersteller weltweit aufgeführt.

vaude-funktionsjacke-bluesign-zertifiziertdynafit-bluesign-zertifiziert

Vaude – Alphapro Jacket*  |  Dynafit – Traverse Thermal Hoody*

OEKO-TEX | Standard 100 & Made in Green

OEKO-TEX ist ein Zusammenschluss von weltweit 16 Textilforschungs- und Prüfinstituten, die mit OEKO-TEX Zertifikaten Produktsicherheit („Textiles Vertrauen“) und nachhaltige Produktion von Textilien erreichen wollen. Die Entwicklung von Prüfmethoden und Grenzwerten für Schadstoffe in Bekleidungsstücken durch OEKO-TEX bilden die Grundlage für die Optimierung von Unternehmen, die nachhaltige Bekleidung produzieren wollen.

oeko-tex-standard_100_deOEKO-TEX Standard 100 gibt es schon seit mehr als zwei Jahrzehnten und wird vermutlich jedem schon einmal aufgefallen sein, der seine Bekleidungsstücke mal etwas genauer angeschaut hat. Das Standard 100–Label von OEKO-TEX findet man in sehr vielen Textilien. OEKO-TEX Standard 100 zeichnet Textilien aus, die frei von gesundheitsschädlichen Schadstoffen sind. Der Standard 100 prüft auf Schadstoffrückstände in Textilien, nicht aber auf faire und ökologische Herstellung.

oeko-tex_made_in_green_sportbekleidung_logoOEKO-TEX Made in Green ist ein jüngeres Zertifikat der internationalen Oeko-Tex Gemeinschaft. Es kennzeichnet garantiert schadstofffreie Textilprodukte, die darüber hinaus (und das unterscheidet Made in Green von Standard 100) umweltfreundlich und sozialverträglich hergestellt wurden.

Auf der Webseite schreibt man als Information zum Label „MADE IN GREEN by OEKO-TEX ist ein nachverfolgbares Verbraucher-Label für Produkte, die aus schadstoffgeprüften Materialien, in umweltfreundlichen Betrieben sowie unter sicheren und sozialverträglichen Arbeitsbedingungen hergestellt werden.“

Made in Green by OEKO-TEX bietet dem Verbraucher folgende Vorteile

  • Schadstoffgeprüfte Textilien nach Standard 100
  • Nachhaltige Produktion
  • Transparenz der gesamten Produktion
  • Detaillierte Informationen über alle Produktionsstufen der Lieferkette
  • Direkter Informationszugang über QR-Code am Label

Sportbekleidung mit OEKO-TEX Zertifikat

Sportbekleidung wird oft auf Schadstoffe überprüft und nach OEKO-TEX Standard 100 ausgezeichnet. Da das Label aber nicht zusätzlich die soziale und ökologische Verträglichkeit der Sportbekleidung überprüft, erfüllt das Siegel nicht die umfänglichen Ansprüche an nachhaltige Sportbekleidung.

Made in Green by OEKO-TEX umfasst neben der Prüfung auf Schadstoffrückstände auch die Prüfung einer sozialen, fairen und umweltfreundlichen Textilproduktion. Damit erfüllt Made in Green theoretisch hohe Anforderungen an ein Siegel für nachhaltige Sportbekleidung. Leider ist das Zertifikat nach Angaben von OEKO-TEX im Sportbereich bisher nur bei Flexxtrade Gmbh aus Deutschland zu finden, die PE-Matten für Yoga und andere Sportarten anbieten.

Die bekannte österreichische Marke Löffler* bietet nachhaltige Sportbekleidung an und produziert lokal ein paar (auch für Läufer) interessante Teile. Die Kollektion deckt Sportarten wie Laufen, Radfahren, Wandern und Skifahren* ab.

Löffler verspricht nachhaltige Qualität und versteht darunter kurze Transportwege, naturnahe Materialien und lokale Produktion. Der Großteil aller Stoffe wird vor Ort hergestellt, wo auch Entwurf und Fertigung der Sportbekleidung stattfindet. Zertifiziert sind Löfflers Textilien durch OEKO-TEX Standard 100 und OEKO-TEX STeP Zertifikat, welches die nachhaltige bestätigt. STeP habe ich hier nicht gesondert aufgeführt, weil damit (nur) Produktionsstätten ausgezeichnet werden, das Logo aber letztendlich nicht am Endprodukt zu finden und so für den Konsumenten nicht direkt ersichtlich ist. SteP by OEKO-TEX ist ein Nachweis, dass die Herstellungsbedingungen in den beteiligten Produktionsbetrieben umweltfreundlich und sozialverträglich sind.

Was fehlt, ist die Prüfung nachhaltiger Rohmaterialien. Welche Stoffe werden eingesetzt? Wie umweltverträglich sind diese Stoffe?

loeffler-nachhaltige-sportbekleidung-laufmuetze-oeko-tex-zertifiziertloeffler-nachhaltige-sportbekleidung-baselayer-oeko-tex-zertifiziert

Von Löffler kommt zum Beipiel die bestens bewertete Laufmütze Thermosoft Uni* oder die Funsktionsunterwäsche Transtex*.

Fairtrade | Certified Cotton, Textilstandard

fairtrade_textil_standard_sporbekleidung_logoDas besonders von Lebensmitteln wie Kaffee bekannte Fairtrade Logo ziert mittlerweile auch Textilien.

Das Fairtrade Certified Cotton Zertifikat garantiert, dass für die in den Textilien verwendete Baumwolle ein fairer Preis gezahlt wurde. Außerdem ist Baumwolle mit Fairtrade Siegel Gentechnik frei und beim Anbau wurde auf bestimmte Pestizide verzichtet. Die Verarbeitung dieser Baumwolle erfolgt unter menschenwürdigen Arbeitsbedingungen.

Fairtrade Certified Cotton ist ein überwiegend soziales Siegel und konzentriert sich auf die Überprüfung sozialer Standards in den Produktionsbetrieben, beim Anbau der Baumwolle und der Weiterverarbeitung. Aus ökologischer Sicht gibt es viele Zertifikate, die hier viel höhere Ansprüche für die Vergabe eines Siegels für nachhaltige Bekleidung haben. Die Verwendung von Biobaumwolle wird für das Fairtrade Siegel beispielsweise nicht gefordert, sondern finanziell unterstützt, wenn auf Bio gesetzt wird.

Den Fairtrade Textilstandard hat Faitrade International Anfang 2016 eingeführt. Der Standard basiert, wie andere Siegel auch, auf den Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und dem Fairtrade-Standard für lohnabhängig Beschäftigte (Hired Labour Standard). Der Standard gilt für die komplette textile Lieferkette, so sollen auch Arbeiterinnen und Arbeiter in der Textilindustrie von den Fairtrade-Vorteilen profitieren. Der Standard umfasst unter anderem bessere Löhne, gestärkte Arbeiterrechte, sichere Arbeitsbedingungen und Schulungen. Nach eigenen Angaben kommt von Fairtrade der erste Standard, der existenzsichernde Löhne vorschreibt.

Sportbekleidung mit Faitrade Textilstandard

Nachhaltige Sportbekleidung mit Fairtrade Textilstandard gibt es nach Aussage von Fairtrade Deutschland bisher (12/2016) leider nicht.

Naturland

Naturland ist bisher besonders bekannte als Zertifikat für ökologische Landwirtschaft. Strenge Richtlinien sorgen dafür, dass von Naturland ausgezeichnete Produkte für eine nachhaltige Landwirtschaft stehen, die Mensch, Tier und Umwelt mit einbeziehen. Die Kernpunkte der im Zertifikat enthaltenen Standards sind Natur- und Klimaschutz, nachhaltiges Wirtschaften, Verbraucherschutz sowie Erhalt und Sicherung von Wasser, Luft und Boden.

Naturland zertifiziert aber auch Textilien aus Bio-Baumwolle, die im Endprodukt zu mindestens 95% aus ökologisch erzeugten Naturfasern bestehen. Naturland prüft alle Schritte von den Rohstoffen, über Produktion bis hin zum Endprodukt auf ökologische, gesundheitliche und soziale Kriterien. Die Grundlage für die Naturland Sozialstandards sind menschenwürdige Arbeitsbedingungen, die übrigens auch hier wieder den Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) entsprechen.

Das Naturland Siegel für Textilien bietet dem Konsumenten folgende Vorteile:

  • Transparenz: Rückverfolgung der gesamten Produktionskette
  • Lückenlose Zertifizierung der gesamten Produktionskette
  • Strenge Kriterien zur Umweltverträglichkeit und gesundheitlichen Unbedenklichkeit von Farb- und Hilfsstoffen
  • 95% des Endproduktes bestehen aus Naturfaser, die zu 100% aus ökologischem Anbau kommt
  • Sozialstandards entsprechen den Nomen der internationalen Arbeitsorganisation (ILO)
  • Unabhängige Prüfung durch staatlich zugelassene Kontrollstellen

Sportbekleidung mit Naturland Zertifikat

Naturland zertifiziert nach eigenen Angaben bisher keine Sportmarke. Nachhaltige Sportbekleidung mit Naturland Siegel sucht man leider vergebens.

Living Crafts* stellt bequeme Bio Mode für Damen, Herren und Kinder her, die teilweise auch von Naturland zertifiziert ist. Schöne, lockere Sachen für die Entspannung nach dem Sport, wie Jogginghosen aus Bio-Baumwolle und ähnliches.

Der Blaue Engel für Textilien

der-blaue-engel_sportbekleidung_logoDer Blaue Engel ist ein staatliches Umweltlabel des Bundesumweltministeriums, welches durch die RAL GmbH vergeben wird. Hersteller, die den Blauen Engel für Textilien erhalten wollen, haben hohe ökologische und soziale Richtlinien zu erfüllen. Das Bundesumweltministerium hat in den Richtlinien die Themen Umweltbelastung, Arbeitssicherheit und soziale Standards eingearbeitet und stellt hier hohe Anforderungen an die Hersteller, um dem Verbraucher ein verlässliches Siegel für nachhaltige Textilien zu bieten.

Produzenten, die das Umweltlabel für nachhaltige Textilien erhalten wollen, müssen

  • nachweisen, woher Rohstoffe und Materialien stammen
  • bei der Herstellung auf gesundheitsschädliche Chemikalien
  • Hilfs- und Farbmittel verzichten
  • Umwelt entlastende Kriterien bei Abwässern und Abluft erfüllen
  • Sozialstandards erfüllen, die auch hier auf den Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) basieren
  • eine gute Gebrauchstauglichkeit erzielen

Einen deutlichen Unterschied zu anderen Zertifikaten für Textilien, hat Der blaue Engel in der Zusammensetzung der Textilien. Der Standard deckt sowohl Naturfasern als auch Synthetikfasern ab. Dies macht das Siegel theoretisch besonders für Hersteller von Sportbekleidung interessant, die in den meisten Fällen einen hohen Anteil an Kunstfasern verarbeiten, um spezielle Eigenschaften der Funktionsbekleidung zu erhalten.

Sportbekleidung mit dem Umweltlabel Der blaue Engel

Auf der Webseite des Umweltzeichens ist zu lesen, dass es zur Zeit keine Anbieter von Der blaue Engel für Textilien gibt. Schade, denn das staatliche Umweltlabel scheint mir ein vertrauenerweckendes Zertifikat zu sein, welches besonders gut für die Auszeichnung nachhaltiger Sportbekleidung geeignet wäre. Hersteller, die in ihrer Funktionsbekleidung nicht auf Synthetikfasern verzichten wollen, haben mit diesem Label die Chance ihre Produktionsprozesse zertifizieren zu lassen und Kunden ökologische und soziale Kriterien in der Herstellung der Textilien transparent darzustellen – natürlich mit der Voraussetzung sie erfüllen die entsprechenden Vorgaben.

 

Clean Clothes Campaign | Kampagne für Saubere Kleidung

clean_clothes_campaign_sportbekleidung_logoDie Clean Clothes Campaign setzt sich für Rechte der Arbeiter und eine Verbesserung von Arbeitsbedingungen in der Textil- und in der Sportartikelindustrie ein. Um diese Ziele zu verwirklichen klärt die Kampagne für Saubere Kleidung den Verbraucher auf, leistet Lobbyarbeit auf nationaler und internationaler politischer Ebene und fördert Arbeiterorganisationen und Gewerkschaften. Es ist also nicht direkt vergleichbar mit den bisher beschriebenen Siegeln und Zertifikaten. Für den Kunden ist das Logo der Clean Clothes Campaign bzw. der Kampagne für Saubere Kleidung nicht direkt an der Bekleidung zu sehen. Die Kampagne ist also kein Produktsiegel, sondern eine Textilvereinigung, dessen Mitglieder sich verpflichten die geminsam erarbeiteten Standards einzuhalten.

Die Clean Clothes Campaign erarbeitete vor einigen Jahren einen „Kodex über die Arbeitsbedingungen in der Bekleidungs- und Sportartikelindustrie“. Der Kodex soll Textilhersteller verpflichten soziale Bedingungen in den Fabriken zu verbessern. Enthalten sind konkrete Kriterien, die an die Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) erinnern:

  • existenzsichernde Löhne
  • Arbeitszeiten von maximal 48 Stunden / Woche
  • Gewerkschaftsfreiheit
  • Verbot von Kinder- und Zwangsarbeit
  • Diskriminierungsverbot
  • Arbeits- und Gesundheitsschutz
  • eine unabhängige Kontrolle der Einhaltung dieser Kriterien

Weitere Siegel für nachhaltige Textilien

EU Ecolabel

C2C Textil – Cradle to Cradle

BioRe

Business Social Compliance Inititive (BSCI)

fussabdruecke-schmal

Was kann ich tun?

  • Auf Nachhaltigkeitszertifikate achten

Siegel und Zertifikate für umweltfreundliche und fair produzierte Bekleidung sind ein guter Indikator für Nachhaltigkeit in der Textilindustrie. Vorausgesetzt man informiert sich, was die entsprechenden Siegel zu bedeuten haben! Wie man hier im Artikel lesen konnte sind die Kriterien der Zertifikate sehr unterschiedlich. Teilweise stehen faire Arbeitsbedingungen in den Textilfabriken im Vordergrund, teilweise liegt der Fokus auf einer umweltfreundlichen Produktion. Hier sollte man also genau hinschauen, was jeweilige Labels zu bedeuten haben und wie ausgeprägt die Nachhaltigkeit der Sportbekleidung wirklich ist.

  • Transparente Marken bevorzugen

Transparenz ist ein Schlüssel zur Nachhaltigkeit. Kennt der Kunde die Arbeitsbedingungen und Umweltauswirkungen in der Bekleidungsherstellung wirkt sich das natürlich zwangsweise auf das Bewusstsein aus. Die Folge ist (hoffentlich) eine bewusste Wahl der Sportbekleidung.

  • Nachfragen

Es ist nicht ersichtlich, wo die Sportbekleidung unter welchen Bedingungen hergestellt wurde? Nachfragen! Nur so merken die Unternehmen, dass dem Kunden Nachhaltigkeit wichtig ist.

  • Qualität

Langlebigkeit und Haltbarkeit sind besonders wichtige Punkte, die ein Zeichen für die Qualität der Sportbekleidung sind. Je länger die Sportbekleidung genutzt wird, desto umweltfreundlicher und nachhaltiger ist sie. Das bedeutet beim Kauf auf Qualität achten, überlegen, ob man die Sportbekleidung wirklich benötigt und Wegwerfkleidung (Fast Fashion) meiden.

  • Reparieren

Schäden an der Sportbekleidung möglichst reparieren (lassen) und damit die Langlebigkeit erhöhen und den Rohstoffverbrauch reduzieren.

Hilfreiche Links

Der Dschungel der Siegel uns Zertifikate für nachhaltige Textilien ist groß, grün und undurchdringlich! Auch wenn die Siegel Transparenz in der Textilindustrie versprechen, ist es schwierig bei der Vielzahl an Labeln auf dem Markt den Überblick zu behalten.

Plattformen und Webseiten, die wirklich hilfreich sind und einem auf der Suche nach nachhaltiger Bekleidung wirklich weiterhelfen können, will ich euch nicht vorenthalten.

  • Siegelklarheit | Eine Plattform der Bundesregierung

Die Bundesregierung bemüht sich seit 2015 mit dem Portal Siegelklarheit etwas Licht in die unübersichtliche Welt der Siegel und Zertifikate für Nachhaltigkeit zu bringen. Die Webseite ist sehr übersichtlich und die Ergebnisse gut verständlich dargestellt. Nachhaltigssiegel werden kurz zusammengefasst und in den Kategorien Glaubwürdigkeit, Umweltfreundlichkeit und Sozialverträglichkeit bewertet. Praktisch ist die dazugehörige App, die es einem ermöglicht beim Einkauf gleich mal auf dem Handy zu prüfen, was das Siegel auf der Bekleidung wirklich zu bedeuten hat. Super Seite – kann ich nur empfehlen!

Siegelklarheit.de

  • Greenpeace | Detox Kampagne und Textil Ratgeber

Greenpeace wird jeder kennen – eine Organisation, die sich schon seit vielen Jahren für den Umweltschutz einsetzt. Auch im Bereich Textilien ist Greenpeace aktiv und bemüht sich Konsumenten aufzuklären und auf Missstände hinzuweisen.

In einem von Greenpeace Mitte 2016 veröffentlichten Textil-Ratgeber werden auf 28 Seiten die giftigsten Chemikalien in der Textilindustrie vorgestellt und erklärt und die großen Textil-Label nach ihren Schadstoff-Vorgaben bewertet. So soll auf den weniger bekannten Chemikalien-Einsatz bei der Textilherstellung aufmerksam gemacht werden.

Textil-Label unter der Detox-Lupe | Der Greenpeace-Einkaufsratgeber für giftfreie Kleidung

Seit 2011 gibt es die Detox Kampagne von Greenpeace, die das Ziel hat große Modemarken dazu zu bewegen ihre Bekleidung zu entgiften. 15 Prozent der Unternehmen am globalen Textilmarkt haben bislang eine Detox-Verpflichtung von Greenpeace unterschrieben. Sie verpflichten sich damit bis 2020 ihre Bekleidung giftfrei zu produzieren. Greenpeace unterstützt die Unternehmen in diesem Vorhaben und kontrolliert, doukumentiert und veröffentlicht die Fortschritte und Ergebnisse.

Im Zuge dieser Detox Kampagne fiel der Fokus auch auf die Outdoor-Branche, die ja gerne ein ganz natürliches Image pflegt, weil es eben zu der Bekleidung so gut passt. Die so naturverbundenen Outdoor-Marken haben aber oft ein gewaltiges Chemikalien-Problem. Um die Bekleidung wetterfest, also wasserfest und möglichst atmungsaktiv zu machen setzen die meisten Hersteller PFC (poly- und perfluorierte Chemikalien) ein. Diese Chemikalie kommt ursprünglich nicht in natürlichen Lebensräumen vor, konnte von Greenpeace aber weltweit und an den entlegensten Orten nachgewiesen werden. PFC kann beim Menschen die Fruchtbarkeit und das Immunsystem schädigen und zu Schilddrüsenerkrankungen führen. Laut Greenpeace gibt es mittlerweile brauchbare Alternativen zu PFC.

Auf der Webseite Detox Outdoor stellt Greenpeace Marken vor, die schon auf PFC verzichten oder daran arbeiten Alternativen einzusetzen und Outdoor-Marken, die weiterhin diese Chemikalie in der Produktion nutzen.

Detox Outdoor by Greenpeace

Firmen, die ihre Mode entgiften

  • Bewusst kaufen | Ein Einkaufsratgeber für nachhaltige Sportbekleidung

Die österreichische Regierung hat einen Online-Ratgeber zu nachhaltiger Bekleidung im allgemeinen und auch speziell zu Sportbekleidung. Hier findet man einige Informationen zu Chemikalien in Sportbekleidung, zu den Nachhaltigkeitssiegeln und zu natürlichen Alternativen wie Wolle und Seide.

Der Einkaufsratgeber für nachhaltige Sportbekleidung

  • Nachhaltiger Sport | Ein Blog über Sport, Umwelt und Nachhaltigkeit

Die Webseite mit Blog Nachhaltiger Sport bietet Sportlern ein paar sehr interessante Artikel zum Thema Nachhaltigkeit im Bereich Sport. Der Betreiber der Webseite möchte Sportler für das Thema Nachhaltigkeit sensibilisieren, einen schonenden Umgang mit natürlichen Ressourcen bei Sportveranstaltungen und im Sportmanagement fördern und auf die Verantwortung der Sportler bei der Wahl ihrer Sportbekleidung aufmerksam machen.

Nachhaltiger Sport

fussabdruecke-schmal

* IN EIGENER SACHE

Ich würde mich freuen, wenn du derJogger.de unterstützt noch etwas bekannter zu werden. Es gibt verschiedene Möglichkeiten diese Webseite auch ohne Kosten für dich zu unterstützen:

  • Amazon-Partner

Ich erhalte eine kleine Provision, wenn du über einen Amazon-Link (sind alle mit * markiert) in einem meiner Beiträge bei Amazon einkaufst. Den Kaufpreis beeinflusst diese Provision natürlich nicht. Mögliche Einnahmen werden direkt wieder in diesen Blog investiert, indem z.B. ein Teil der Server- und Domainkosten davon bezahlt werden.

  • Socialize

Folge derJogger.de auf Facebook und bleibe auf dem Laufenden! Interessantes und Neuigkeiten rund um Laufen, Sport und Natur. Hier findest du die Facebookseite zum Blog.

  • Feedback

Natürlich interessiert mich dein Feedback zu derJogger.de und zu diesem Beitrag. Was ist deine Meinung zu NAchhaltigkeit und Sportbekleidung? Kennst du Sportmarken, die nachhaltig Textilien produzieren?  Schreibe mir gerne deine persönlichen Erfahrungen in einem Kommentar!

derJogger

21 Kommentare

  1. Servus Martin,

    ich bin geplättet 🙂
    Da hast Du ja wirklich viel zusammen getragen. Eine gute Übersicht. Danke Dir!

    Ich bin momentan hinter einem Thema in dem Zusammenhang her, der bei Dir als Link erschient: Cradle2Cradle.
    Dabei geht es nicht um Vermeidung von schädlichen Dingen, sondern dass Produkte gezielt so designt werden dass sie nützlich sind.
    Hast Du Dir darüber auch schon mal Gedanken gemacht? Es gibt bereits einige Ansätze in der Richtung (Siehe auch meine NEONON Beiträge auf Laufpause.de). Auch ein paar Kleidungshersteller haben schon erste Erfahrungen …
    Ich lese gerade das Buch von Michael Braungart „Cradle to Cradle: Einfach intelligent produzieren“
    Es zeigt eine Menge Potential für unsere und der nächsten Generation auf …

    Auf jeden Fall finde ich es super, dass ich langsam immer mehr Blogs finde, die sich ähnlich dafür interessieren, wie ich ein erfülltes Leben leben kann, OHNE die Gesellschaft zu verlassen und OHNE die Welt kaputt zu machen.
    Mein erster Versuch war es, die beiden Themen Sport (http://www.Laufpause.de) und Nachhaltigkeit (http://www.nachhaltig-fair.de) zu trennen und dafür zwei Blogs zu starten.
    Ist gar nicht so einfach … als Hobby beides am Leben zu halten, aber jetzt bin ich wieder motiviert 😉

    Ich habe Dich über WordPress abonniert 🙂

    Hab einen guten Rutsch und einen guten Start ins neue Jahr 2017!!!

    Viele Grüße,
    Hans

    • Moin Hans,

      so „geplättet“ wie du von meinem Beitrag bist, bin ich von deinem Kommentar 😉
      Vielen Dank für dein Feedback! Sollte ich nächstes mal etwas weniger schreiben?
      Das Thema Nachhaltigkeit, und hier beschränke ich mich ja eigentlich nur auf die Zertifikate und entsprechende Sportmarken, ist extrem umfangreich und schwierig in Kürze darzustellen. Deswegen ist dieser Beitrag letztendlich doch etwas umfangreicher geworden …
      Du sprichst „Cradel2Cradle“ an – damit werde ich mich defintiv noch intensiver beschäftigen – scheint mir ein sinnvoller, spannender Ansatz zu sein! Bin gespannt, was diesbezüglich bei dir im Blog zu lesen sein wird.

      Alles Gute für 2017, Martin

  2. Hallo Martin,
    vielen Dank für Deine umfangreiche Zusammenfassung.
    Besonders hat es mich gefreut, dass Du Engel-Sport erwähnst. Kleine Firmen werden ja oft vergessen.
    Wir waren von deren Material so begeistert, dass wir sofort einen kleinen onlnie-Shop für diese hervorragende Sportkleidung ins Leben riefen. Gerne kannst Du mal schauen auf: [Link enfernt]
    Falls Du dort ein Laufshirt findest, welches Dir gefällt, dann kontaktiere uns…vielleicht für den nächsten Test???

    • Moin Peter,

      Engel Sports scheint eine wirklich interessante Marke bezüglich Nachhaltigkeit zu sein. Mir gefällt auch die Kombi Merinowolle / Seide sehr gut. Bestimmt werde ich noch mal auf dein Angebot zurück kommen – vielen Dank!

      Viele Grüße, Martin

  3. Hi ein super Beitrag vielen Dank! Nicht nur Copy Paste, sondern tatsächlich zu diesem wichtigen und vorallem zukunftsweisenden Thema recherchiert – wow! Lg Nora

    • Hey Nora – vielen, vielen Dank für dein Feedback.
      Freut mich, dass du die (sinnvolle) dahinter siehst!
      Hast du schon Sportmarken gefunden, die dich in Sachen Nachhaltigkeit überzeugt haben?

      Liebe Grüße, Martin

  4. Hallo Martin,

    vielen Dank für diesen wunderbaren Artikel, um auch hier das Bewusstsein ein bisschen zu schärfen. In meiner Heimat, dem wundervollen Braunschweig, eröffnet diese Woche ein kleiner Laden, der Sportbekleidung aus recycelten Fischernetzen herstellt. Bei den ganzen mülligen Meeren aus meiner Sicht auch ein guter, weiterzuverfolgender Ansatz.

    Weiter so…und viele Grüße
    Klaus

  5. Moin, auf der Suche nach Bio/Fairtrade -usw.Sportklammotten bin ich dann auch hier gelandet. Toll recherchierter Artikel! Aber letztlich wird deutlich: so richtig sind wir „ökos“ noch nicht als Kunden für Sportkleidung entdeckt worden. Dabei kann man sich natürlich auch auf den Standpunkt stellen, daß alles, was ein „Hype“ ist, schon per se nicht nachhaltig sein kann. So sollten wir vielleicht letztlich froh sein, wichtige Aspekte des Lebens wie Bio, Fair, cradle2cradle nicht als greenwashed Mode bei Nikeadidaspumaundco zu finden. Hier und da tauchen ja schon so Produktlinien auf, die sich green nennen, aber beim genauen hinschauen ist da nichts von übrig. Auch hier ist Dein Artikel hilfreich! Vaude, Patagonia usw. find ich übrigens eher zwiespältig: ist ja doch ne Menge Plastik in der Kleidung und der Ausrüstung.Plastik ist nie nachhaltig. Und bevor ich der Umwelt zuliebe ein Shirt aus recycelten PET-Flaschen kaufen würde, wärs doch einfacher, erst gar kein Wasser in PET- Flaschen zu kaufen.
    Trotzdem will (muß) man/frau beim Sport irgendwas anziehen. Als Mittel – und Langtreckenläufer hab ich nirgends Laufshorts mit vernünftigem Schnitt und Bio/fair gefunden. Nun hab ich einen kleinen Versand ausfindig gemacht, der Baumwoll – lauf-und-Turnhosen aus den 70er und 80er Jahren verkauft (OVP). Die sind vom Schnitt eher kurz, was das Laufen deutlich erleichtert, und sehen m.E.auch besser aus als geblümte oder neonfarbene tights. Außerdem sind sie seinerzeit alle in Deutschland gefertigt, d.h. zumindest damals eine regionale Fertigung und mit Glück hatten die Näherinnen sogar Tarifvertrag und Betriebsrat.Link schreib ich ich hier nicht, sonst denken wieder alle, ich schreibs nur der Werbung wegen. Aber wer classische sportsachen sucht, wird das schon finden.
    Das größte Problem stellen fairtradebiolaufschuhe dar. Da gibts zwar mindestens zwei Hersteller, die wenigstens in Deutschland produzieren, aber auch da ist Plastik das Hauptmaterial.
    Meine Konsequenz daraus ist, daß ich barfuß laufe – nachhaltiger gehts nicht!

    • Hey Thomas,

      ich danke dir für deinen ausführlichen und sinnvollen Beitrag zum Thema „Nachhaltigkeit der Sportbekleidung“!
      Ich bin auch ein großer Befürworter der Plastikreduzierung und -vermeidung, aber leider gibt es im Bereich der Sportbekleidung oft keine nachhaltigere Alternativen zu den synthetischen Stoffen. Vor allen Dingen was die Funktionalität angeht, aber auch den Tragekofort und die Haltbarkeit. Dein Weg „alte Sportbekleidung“ zu tragen, die ggf fair produziert wurde, ist natürlich eine Möglichkeit, Second Hand Sportbekleidung vielleicht ein weiterer. Ich kann mir mittlerweile nur schwer vorstellen in einem schweren Baumwolltrikot lange Strecken zu laufen. Dann trage ich wirklich lieber meine Liebingsshirts aus Merinowolle oder auch synthetische Bekleidung, bis sie auseinanderfällt.
      Ich finde die ein oder andere Aktion von Adidas (z.B. Parley) und Co gut. Denn auch wenn es oft darum geht das Image mit etwas grünerer Mode aufzupolieren, machen sie damit doch auch auf bestehende Probleme aufmerksam. Nachhaltigkeit setzt auch kritische Konsumenten voraus, die die Marketingaktionen der großen Marken auch entsprechend einsortieren können.
      Ich werde auf jeden fall an dem Thema „nachhaltige Sportbekleidung“ dranbleiben und mich weiter infomieren. Spannende Themen in dem Bereich teile ich dann gerne hier auf dem Blog.

      Viele Grüße, Martin

      • Hallo Martin, nach langer Zeit!
        Ich geb Dir völlig recht, die Kleidung bis zum bittren Ende zu tragen ist natürlich auch ein ganz wichtiger Punkt! In Deutschland werden ja jährlich millionen neuwertiger Klamotten weggeworfen, weil sie nicht mehr zu den aktuellen Modefarben passen, das ist leider auch bei Sportkleidung häufig so, Gegen Merinowolle oder Wolle ganz allgemein ist nichts zu sagen, inzwischen gibt es ja durchaus sogar „funktions“Wäsche und Laufkleidung aus Wolle aus kontrolliert biologischer Tierhaltung, bsp. beim Finkhof (ich denk so ein büschen Schleichwerbung tut nicht weh bei alle den Markenlogos auf Deiner Seite ;o) ).
        Ich dreh allerdings leider immer gleich durch, wenn ich Wolle auf der Haut habe. Im Winter trag ich deshalb ein Baumwollshhirt drunter und oben drüber eins aus Merinowolle. Das funktioniert tadellos, denn Schafwolle wärmt ja auch noch, wenn sie nass ist.
        Zum Thema faire Bedingungen und adidas: nach meinen Unterlagen schreibt der adidas Sozialkodex u.a. maximale Arbeitszeiten von 60 Stunden in der Woche vor. Wie „sozial“ oder wie greenwashed das ist möge jeder selbst entscheiden. Aber, um keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen: bei den anderen Herstellern siehts genau so düster aus, hier lohnt auch mal die Lektüre von Naomi Kleins schon älterem, aber leider noch immer aktuellen Buch NoLogo.
        Aber zurück zur Wäsche: Ich wollte eigentlich hier schreiben, daß Gor Tex -u.ä. – klamotten womöglich für Ultramarathons in den Bergen grad noch so durchgehen, bin dann aber rechtzeitig heute morgen auf dieses Video gestoßen: https://www.youtube.com/watch?v=j-U6uv7zEhs Das gibt auch gleich mal einen Anstoß, um darüber nachzudenken, wie hoch der Anteil moderner Laufschuhen, Supersocken und Plastikklamotten an der eigenen Leistung tatsächlich ist.
        Generell denke ich, daß die allermeisten von uns beim Training von zuhause loslaufen und nach dem Training auch wieder direkt zuhause ankommen. Solange gutes Wetter ist, kann man das locker in einem ganz leichten Baumwollträgershirt machen (heute heißen die wohl tanktop, hm, gruselig).Wenns kalt ist, macht man das Dehnen eben mal in der Bude, und dann gehts wohl bei den meisten ohnehin gleich unter die Dusche. Bei Wettkämpfen stehen i.d.R. Duschen zur Verfügung, udn trockne Wechselklamotten dabei zu haben, sollte doch kein Problem sein.Es ist also wohl recht selten, das wir während des Trainings oder im Wettkampf völlig durchgeschwitzt stundenlang bei unter 10 Grad irgendwo in der Pampa rumstehen und uns dadurch eine fiese Erkältung einfangen. Und blutend-wundgescheuerte Brustwarzen hab ich auch schon unter modernsten Markenlaufshirts gesehen. Deshalb ist mein Nachhaltigkeitsappell an alle euch Läuferinnen und Läufer: prüft doch einmal ganz ehrlich, wann bzw. unter welchen Bedingungen Ihr wirklich mal so ein Superatmungsaktives Outfit gebraucht habt, um gesund zu sein oder um schnell zu sein (oder vielleicht nur – wie Volker Pispers sagt- um Leute neidisch zu machen, die Ihr nicht leiden könnt?) .
        Und dann entscheidet doch einfach, ob Ihr beim nächsten Mal nicht einfach mit einem günstigen leichten T-Shirt aus Biobaumwolle trainiert oder startet. Denn das entlastet Eure Haut, der der intensive Kontakt mit Kunststfoffen nicht gut tut. Es entlastet die Umwelt, denn das t-shirt taugt am Ende der Lebenszeit noch als Putzlappen fürs Fahrrad. Und es entlastet Euren Geldbeutel, denn die gibts schon für unter 30 Euronen. Und noch hinten dran: Nurmi, Zatopek und Bikila hatten alle nur Naturfasern zum Anziehen – wer von euch läuft heute trotz modernster Ausrüstung schneller als einer von denen ;o)))

        Nachhaltige Grüße vom Dorf
        Thomas

  6. Ich nutze fast nur noch die Laufbekleidung von Engel Sports aus Wolle/Seide und bin damit wirklich sehr zufrieden. Diese sind total eng anliegend und sportlich geschnitten.

    Für mich einer der weiteren Vorteile, welcher hier noch nicht genannt wurden ist: Die Kleidung stinkt nicht, wie andere Laufkleidung aus Kunststoffen. Ich ziehe diese sogar weit häufiger als einmal an (durch die Selbstreinigungskraft der Wolle sind die Klamotten gut häufiger zu tragen).
    Ich kann die Sachen von Engel Sport absolut empfehlen.

    • Ich habe den Eindruck, ich muss mir auch mal von Engel Sports besorgen! Ich nutze öfters Bekleidung aus reiner Merinowolle beim Laufen, den Gemisch mit Seide kenne ich aus meiner persönlichen Erfahrung leider noch nicht. Die Babystrampler von Engel aus gleichem Materialgemisch fühlen sich aber aber wirklich super an. Leider habe ich noch keinen vernünftigen „Outer-Layer“ gefunden, der aus Merinowolle besteht und gut vor Wind und Wetter schützt. Was trägst du über die Engel Sports Laufbekleidung?

      Du hast recht die Bekleidung aus Merinowolle fängt erst viel später an, zu riechen, als die Sportbekleidung aus Synthetik. Das ist wirklich der große Vorteil der Naturfaser! Darauf bin ich aber schon (manchmal mehr, manchmal weniger) in drei anderen Artikel eingegangen:

      Stinkt Merinowolle wirklich nicht? Der Test!
      Sportbekleidung aus Merinowolle | Vorteile – Nachteile
      Merino Ratgeber | Vorteile, Marken & Empfehlungen

      Viele Grüße, Martin

  7. Ich werde keine Synthetiktextilien kaufen. Es gibt zwei entscheidende Aspekte, die für uns die Kunstfasern zu einer nicht zukunftsfähigen Alternative für die Textilindustrie machen. Zum einem basiert sie auf dem endlichen Rohstoff Erdöl, zum anderen reichern sich Mikrokunstfasern in der Umwelt an. Kunstfasern sind äußerst strapazierfähig und langlebig. Was für ein Kleidungsstück erst einmal gute Eigenschaften bedeuten, stellt sich bei näherer Betrachtung jedoch als ernstzunehmendes ökologisches Problem dar. Denn Pullover und Hose verlieren während ihrer Nutzung Mikrofasern. Vor allem beim Waschen lösen sich die Partikel. Untersuchungen haben gezeigt, dass eine Fleece-Jacke bei einem einzigen Waschgang bis zu 1900 Mikrofasern freisetzt. Mit dem Abwasser gelangen sie in den Wasserkreislauf und belasten Flüsse, Seen und Meere. Von Wasserorganismen aufgenommen, können sie deren Verdauung behindern sowie die Nahrungsaufnahme blockieren. Die Bestandteile der Fasern können toxisch sein oder eine hormonelle Wirkung entfalten. Dadurch besteht die Gefahr, dass sich Schadstoffe in der Nahrungskette anreichern.
    Siehe auch:
    http://www.umweltinstitut.org/fragen-und-antworten/bekleidung/tipps-fuer-den-oeko-fairen-kleiderkauf.html
    https://www.greenpeace.de/sites/www.greenpeace.de/files/greenpeace_textil-label-juni_2016.pdf

    • Hallo Rainer,

      erst einmal „Entschuldigung“, denn dein Kommentar ist mir irgendwie durch die Lappen gegangen und habe ich erst heute entdeckt.

      Die synthetischen Mikrofasern sind tatsächlich ein ernstes Thema – irgendwo habe ich doch letztens gelesen, dass wir pro Woche unbewusst „eine Kreditkarte“ Mikroplastik aufnehmen! Dass das nicht gesund sein kann, ist denke ich jedem bewusst.

      Vielen Dank für deine ausführlichen Kommentar und die entsprechenden Quellen für mehr Informationen zum Thema Nachhaltigkeit!

      Viele Grüße, Martin

  8. Hallo Martin,

    danke für deine ausführliche Auflistung! Auf eine Marke würde ich noch aufmerksam machen, nämlich TAO. Bei TAO wird seit Ende 2019 alles 100% nachhaltig und fair in Europa (Deutschland, Portugal, Litauen, Ungarn und Mazedonien) produziert.
    Die Funktionskleidung von TAO besteht aus recycelten Funktionsfasern, z.B. aus Econyl, einem Polyamidgarn, der aus aufgesammelten Fischernetzen vom Meeresgrund hergestellt wird. Außerdem wird mit Polyester aus recycelten PET-Flaschen gearbeitet.
    Für Kleidungsstücke mit Baumwollfasern wird ausschließlich Baumwolle aus kontrolliert biologischem Anbau (kbA) verwendet. TAO ist außerdem GOTS zertifiziert (Global Organic Textile Standard). Das Unternehmen befindet sich in Schwaig bei Nürnberg. Wäre super, wenn solche Firmen mehr unterstützt werden würden :).

    • Hallo Luisa,

      vielen Dank für die Informationen. Hatte TAO auch schon mal (online) besucht – ist dann aber wieder in Vergessenheit geraten. Vielleicht werde ich das demnächst mal in diesem Artikel ergänzen.
      Arbeitest du für TAO?

      Liebe Grüße, Martin

  9. Ich möchte noch Viskose in ihrer umweltfreundlichen Form (Modal, Tencel, Lyocell) empfehlen: aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt, oft regional produziert, keine Abgabe von Mikroplastik, biologisch abbaubar, sehr atmungsaktiv, extrem weich auf der Haut, schnell trocknend, weniger Geruchsbildung als bei Plastikkleidung (allerdings etwas weniger als bei Wolle). Ich will in nichts anderem mehr laufen, wandern und yogieren!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert