Merinowolle trifft Hightech – das ist Apani von X-Bionic | Ein Test

Letztes Update: 8. Mai 2019 / derJogger

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Von Apani Merino, eine X-Bionic Marke, kommt der vorerst letzte Test in der Reihe Laufshirts aus Merinowolle. Das Apani Merino Fastflow Langarmshirt fällt hier etwas aus der Reihe, zum einen weil es ein Langarmshirt ist, zum anderen weil es hier das Hauptaugenmerk auf höchste Funktionalität gelegt wurde. Das sieht man dem Hightech – Merino Shirt auch direkt an – aufwendige Stoffstrukturen und verschiedenste Klimazonen. Getreu dem Prinzip

Fashion follows Function

Ich war positiv überrascht, als ich entdeckte, dass die Schweizer Innovatoren von X-Bionic unter der Marke Apani Merino Funktionsbekleidung aus Merinowolle herstellt. Unbedingt wollte ich das Merino Shirt beim Laufen testen und war gespannt, wie es sich im Vergleich zu den anderen Marken schlägt.

Apani – As Pure As Nature Intended

Unter der Marke Apani Merino werden die Eigenschaften der Merinowolle weiterentwickelt und es entsteht eine hochfunktionale Sportbekleidung. Die Naturfaser wird nicht nur mit anderen Materialien kombiniert, sondern durch kleine Luftkammern Klimazonen geschaffen, die die natürliche Temperaturregulierung des Körpers unterstützen. X-Bionic geht hier einen eigenen Weg, denn beim Sport entstehender Schweiß soll nicht so schnell wie möglich vom Körper weg transportiert werden. Stattdessen soll die natürliche Funktion des Schweißes, die Temperaturregulierung, gefördert werden.

Turn sweat into energy

(… so hat es X-Bionic in Marketing-Sprache zusammengefasst)

Ich hatte ein langes, interessantes Gespräch mit X-Bionic, in dem ich über die Hintergründe der Marke aufgeklärt wurde und man mir ausführlich die Funktionsweisen der Sportbekleidung erklärt hat. Vielen Dank, dass ihr euch die Zeit genommen habt! Ich habe mich sehr gefreut, dass mir für diesen Test ein Fastflow Merino Shirt von Apani by X-Bionic zur Verfügung gestellt wurde.

Das informative Gespräch liegt nun schon ein paar Monate zurück und der Sommer kündigte sich in diesem Jahr schon früh an. Schnell war dann das Langarmshirt aus Merinowolle zu warm für einen ausführlichen Test beim Laufen und ich konnte meine Erfahrungen mit dem X-Bionic Shirt erst in den letzten Wochen sammeln. Nun wo es wieder kühler ist trage ich das Fastflow Shirt unter einem Kurzarmshirt. Bei ca. 10°C Lufttemperatur und ordentlichem Lauftempo ist das ausreichend.

Allgemeine Informationen über die Naturfaser Merinowolle habe ich übrigens in einem Ratgeber zusammengefasst. Themen sind dort unter anderem die besonderen Eigenschaften der Wolle, die Vorteile von Sportbekleidung aus Merinowolle und wie die feine Faser gepflegt und gewaschen wird. Neben Apani habe ich bereits Merino-Shirts folgender Marken getestet: Bergans, Mons Royale, super.natural, Woolpower, Kaipara, Trigema und Dilling.


Update 11/2016

testsieger-funktionsshirt-aus-merinowolle-apaniDas Merino Shirt von Apani ist Testsieger Funktion! Ich habe die wichtigsten Daten aller Funktionsshirts in einer Vergleichstabelle zusammengefasst und meine persönlichen Favoriten gekürt. Apani by X-Bionic gehört dazu!

Das beste Merino Shirt – Test und Vergleichstabelle


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Das Unternehmen Apani by X-Bionic

Apani Merino ist die natürliche Seite von X-Bionic. Während bei X-Bionic hauptsächlich Hightech Kunstfasern verwendet werden, wird unter Apani zum größten Teil Naturfaser verarbeitet. Der intelligente Umgang mit der Natur ist das Ziel der Schweizer.

Zur Apani Merino Kollektion gehört das Fastflow Langarmshirt und eine dazu passende Hose * – beides jeweils für Frauen und Männer und aus Merinowolle.

Unter Apani wird nicht nur Bekleidung vermarktet sondern auch Nahrungsmittel und Kosmetik. Die Apani Produkte verbindet die Nähe zur Natur. In folgendem Imagefilm erfährt man mehr über die Hintergründe, Ideen und Philosophie der Marke Apani.

„Apani von X-Bionic: Die exklusive Natur Marke“ bei YouTube

Besonderheiten der Merino Funktionsbekleidung von Apani

Die Marke Apani von X-Bionic sitzt mit ihren Entwicklern und Designern und den ganzen Köpfen hinter der funktionalen Sportbekleidung in der Schweiz. Dort macht man sich intensiv Gedanken darüber, wie die Sportbekleidung noch funktioneller gestaltet werden kann und der Energieverlust möglichst gering gehalten werden kann.

  • Swiss Engineered

Das Merinogarn wird in Deutschland gesponnen. Die Produktion der Funktionsbekleidung aus Merinowolle findet dann in Italien statt, wo seit dem Jahr 2000 Textilien für X-Bionic hergestellt werden. Angefangen mit den bekannten X-Bionic Socken bis hin zu Shirts und Tights aus Merinowolle.

  • Crafted in Italy

Merinowolle ist nicht intelligent – erst die Weiterverarbeitung macht die Naturfaser für uns Menschen wirklich funktional. Apani schreibt dazu „Apani Merino kühlt, wärmt und trocknet natürlich wo es soll, und nicht nur wo es kann.“ Möglich macht dies eine Webtechnik, die patentierte drei dimensionale Stoffstrukturen produziert. Die sogenannten 3D-Bionic-Sphere Stoffpartien haben eine erhöhte Atmungsaktivität und unterstützen die Temperaturregulierung des Körpers.

  • Dreidimensionale Stoffstrukturen

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Ein Punkt, der mir anfangs in den Sinn kam, als ich von den 3D-Stoffstrukturen gelesen habe, ist das Thema Gewicht. Mein Gedanke war – vergrößerte Oberfläche = mehr Gewicht. Ehrlich gesagt war ich dann doch positiv überrascht, als ich das Langarmshirt auf die Waage gelegt und nur 216 Gramm gemessen habe. Dafür, dass es sich hier um Größe L/XL und ein langärmeliges Shirt handelt, braucht das Fastflow den Vergleich mit den anderen Shirts aus Merinowolle nicht scheuen. Ein ganz wichtiger Punkt, der hier aber auch noch rein spielt, ist die Wärmeleistung und Temperaturregulierung. Je besser beides funktioniert, desto weniger Bekleidung kann man insgesamt tragen und so gegebenenfalls das Gewicht eines Oberteils sparen!

  • Vergleichsweise geringes Gewicht

Die Herkunft der Merinowolle spielt eine wichtige Rolle, denn die ist mit darüber entscheidend, wie die Schafe behandelt wurden und ob sie eventuell der schmerzhaften Prozedur des Mulesing unterzogen wurden. Apani bezieht die Merinowolle aus Südafrika, wo es kein Mulesing gibt. In Südafrika kommen die Fliegen, dessen Maden die Schafe befallen können, in der Natur nicht vor. Deswegen gibt es dort auch nicht die schmerzhafte Behandlungsmethode des Mulesings.

  • Merinowolle aus Südafrika – kein Mulesing

Test X-Bionic Fastflow Shirt aus Merinowolle

Als ich das Fastflow das erste mal in den Händen hielt, habe ich mich direkt auf den Test des Merino Shirts gefreut und wäre am liebsten direkt los gelaufen. Leider war es damals viel zu warm für einen Test des Merino Shirts und ich musste erst einmal auf kühlere Temperaturen warten. Glücklicherweise ergab sich wenige Tage später ergab abends die erste Gelegenheit.

Die Anprobe des Langarmshirts aus Merinowolle ließ diese Vorfreude noch weiter wachsen, denn es saß super bequem und wie angegossen. Trotz des erhöhten Gewichts (im Vergleich zu den anderen Merino Shirts) spürt man das Shirt fast gar nicht – vermutlich dank der perfekten Passform.

Das extrem funktional aussehende Shirt macht Eindruck und lässt mich gespannt in den ersten Lauf gehen. Wird das X-Bionic Funktionsshirt die Erwartungen, die man aufgrund der Optik an das Shirt hat, erfüllen?

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Daten Apani Merino „Fastflow“

Material                                        87 % Merinowolle, 12 % Polypropylen, 1% Elasthan

Herkunft der Merinowolle        Südafrika

Herstellungsland                        Italien

Materialgewicht                             ? g/m²

Gewicht, Größe L/XL                   216 g

Faserstärke                                    18,5 µ

Ausschnitt                                    Rundhals

Ärmel                                          Raglan

Nähte                                           Flachnaht

Preis (UVP)                                   149,00 €

Internetadresse                           X-Bionic Fastflow

Amazon Link                              Apani Merino Fastflow *

Apani Merino Kollektion          Apani Kollektion *

Bergfreunde                                  Apani by X-Bionic *

Einsatzbereich laut X-Bionic

X-Bionic hat die Merinowolle zu einem komplexen und innovativen Funktionsshirt verarbeitet und hatte dabei den Fokus auf körperliche Anstrengung und optimale Leistungsfähigkeit beim Sport. Die Freiheit sich ohne Einschränkungen bewegen zu können und dabei ein natürlichen Tragekomfort genießen zu können.

X-Bionic drückt das so aus

„Was braucht Dein Sport, was braucht Dein Körper wirklich? APANI MERINO BY X-BIONIC ist die Antwort auf die Frage nach ursprünglichen Werten, die von Dauer sind. Trage APANI MERINO BY X-BIONIC, übertreffe Dich bei Deiner sportlichen Leistung selbst und bleibe dennoch stets mit der Natur verbunden.

Patentierte X-BIONIC-Technologien schaffen beste Bedingungen für Deinen Sport: perfektes Schweißmanagement, selbstregulierende Thermobalance, höchste Haltbarkeit, optimale Passform.“

Verarbeitung und Qualität

Das Langarmshirt aus Merinowolle ist extremst aufwendig verarbeitet. Die vielen verschiedenen Stoffstrukturen erfordern aufwändigste Näh- und Webtechniken. Schaut man sich X-Bionics Merino Shirt mal genauer an, sieht man dass die Schweizer hier ganze Arbeit geleistet haben und höchsten Ansprüchen an Verarbeitung und Qualität gerecht werden können. Ich bin wirklich beeindruckt, wie fein und präzise hier unterschiedlichste Strukturen miteinander verbunden wurden. Ganz zu schweigen von den aufwendigen Strukturen, die bei X-Bionic Namen wie 3D Bionic Sphere, Sweat Straps, ISO Shoulder, Air Complex Zone oder Air Conditioning Channel tragen. Nahaufnahmen zeigen die komplexen Strukturen, die hohe Ansprüche an die Web- und Nähmaschinen stellen.

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Die Konsequenz der Entwicklung und Produktion der aufwendigen Funktionsstoffe in höchster Qualität ist ein hoher Preis. Ich habe bisher noch nie ein Laufshirt getragen, welches eine unverbindliche Preisempfehlung von 149,00 Euro hat. Ein extremer Preis für ein Shirt! Ein Preis, der sich vielleicht etwas relativiert, wenn man Funktion, Verarbeitung und Qualität betrachtet und die viele Arbeit, die in diesem Shirt steckt.

Dinge, die ich auch in den Tests der anderen Merino Shirts angesprochen habe, wage ich hier fast gar nicht anzusprechen, weil diese „Kleinigkeiten“ bei dem hohen Preis selbstverständlich sein sollten. (Aktuell ist das Langarmshirt mit knapp 100 Euro übrigens deutlich günstiger! *)  Der Vollständigkeit halber spreche ich sie hier trotzdem kurz an. So sind die Nähte im Fastflow Shirt natürlich besonders flach vernäht. Auch das Etikett wurde nur einfach vernäht und kann leicht entfernt werden, um störende Reibung zu vermeiden.

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Besonderheiten und Details

Das Langarmshirt von X-Bionic fällt in dieser Testreihe von Merino-Shirts komplett aus der Reihe. Rein optisch und weil hier nicht ‚einfach nur‘ feine Merinowolle in Stoffbahnen gewebt und dann zu einem Shirt zusammen genäht wurde.

Die Optik von X-Bionic ist recht speziell und erinnert etwas an Hightech-Roboter. Hightech ist bei der Funktionsbekleidung ja auch recht zutreffend, von Robotern ist besonders die naturverbundene Marke Apani, aber doch recht weit weg. Das Aussehen des Fastflow ist geschmackssache und rein subjektiv. Mir persönlich hätte hier ein einfarbiges Shirt besser gefallen.

  • ausgefallene Optik

Apani by X-Bionic Fastflow Merino Shirt

* @amazon

X-Bionic hat jede einzelne von Stoff bedeckte Körperregion durchdacht, die Folge sind individuelle Stoffstrukturen, die die Funktionen und Eigenschaften von Muskeln und Hautpartien unterstützen sollen. Die Merinowolle des Shirts, wurde hier zu verschiedensten Stoffstrukturen verarbeitet, die schon haptisch ein Erlebnis sind.

  • Individuelle Stoffstrukturen unterstützen die natürlichen Funktionen von Muskeln und Hautpartien

X-Bionic hat sich darauf spezialisiert Sportbekleidung zu entwickeln, die voll auf Funktionalität fokussiert ist. Innovative Verarbeitungstechniken, Stoffe und Funktionsbekleidung sind das Resultat intensiver Forschung. Belohnt wurden die innovativen Produkte mit vielen Preisen. Das Aussehen der Funktionsbekleidung ist zweitrangig!

  • Fashion follows Function

Die natürlichen Körperfunktionen sollen besonders unterstützt werden. So hat Schweiß beispielsweise die natürliche Funktion den Körper zu kühlen und so die Körpertemperatur konstant zu halten. Der Schweiß, der auf der Haut verdunstet, sorgt für Abkühlung. Wird dieser Schweiß durch die Sportbekleidung besonders schnell von der Haut weg transportiert, kann dieser Kühlungseffekt nicht einsetzen. Die Folge, der Körper erhöht die Schweißproduktion und verliert damit mehr Flüssigkeit. Die Konsequenz ist ein unnötiger Energieverlust. X-Bionic hat sich dazu Gedanken gemacht und auch beim Apani Fastflow Merino Shirt in Körperpartien mit hoher Schweißproduktion eine Stoffstruktur verwendet, die für Kühlung sorgt. X-Bionic nennt diese besondere Stoffstruktur „3D-BionicSphere System“ und hat auch gleich denn passenden Marketing Spruch dazu entwickelt:

  • Turn Sweat into Energy

Die Tüftler von X-Bionic sitzen in der Schweiz und arbeiten dort an den Innovationen. Die gesamte Produktion der Funktionsbekleidung findet in Italien statt. Es ist ein gutes Gefühl ein Merino Shirt aus italienischer Produktion zu tragen und nicht aus Fernost.

  • Merino Shirt made in Italy

Passform

X-Bionic gibt für das Fastflow Langarmshirt eine mittlere Kompression an. Dass heißt das Shirt ist enganliegend und übt einen leichten, in der Praxis kaum spürbaren, Druck auf die Oberkörpermuskulatur aus.

Ich empfinde die Passform als sehr angenehm, denn das Shirt wirft keine Falten und liegt überall gleichmäßig eng am Körper an. Die Merinowolle macht von Anfang an ein angenehm warmes Gefühl. Beim Laufen ist das Merino Shirt wirklich kaum spürbar und fördert ein angenehmes Körperklima. Zum Laufen hat das Funktionsshirt zumindest für meinen Körperbau die beste Passform aller bisher getesteten Shirts aus Merinowolle. Im Alltag trage ich das Langarmshirt nicht. Hier ist es mir optisch einfach zu „funktional“ und auch die enganliegende Passform finde ich den Alltag unpassend. Ich werde es zukünftig aber definitiv auch bei anderen sportlichen Aktivitäten tragen. Ich bin überzeugt, dass das körperbetonte Fastflow Langarmshirt besonders beim Wandern, Radfahren und Skifahren perfekt geeignet ist.

Die Passform ist bei Funktionsbekleidung wie das Apani Fastflow besonders wichtig, denn die aufwendigen Stoffstrukturen müssen direkt auf der Haut liegen, um ihre Funktion voll entfalten zu können. Bestimmte Stoffpartien vergrößern die Oberfläche und nehmen überschüssige Feuchtigkeit auf. Damit wird an diesen Stellen die Kühlung des Körpers unterstützt. Auch sind kleine Kanäle und Luftkammern in den Stoff eingearbeitet, um beispielsweise die Isolierung zu erhöhen, Frischluft effektiv am Körper zu verteilen oder Feuchtigkeit abzuleiten. Diese Stoffeigenschaften können nur wirksam sein, wenn der Stoff gleichmäßig und eng am Körper sitzt.

Neben dem richtigen Sitz am Körper ist mir auch die Länge der Funktionsbekleidung besonders wichtig. Gerade als langer Läufer ist es manchmal schwierig Sportbekleidung in ausreichender Länge zu finden. Das Fastflow hat glücklicherweise ausreichend lange Ärmel zum Laufen und eine super Länge im unteren Bereich. Ein raus rutschen der Shirts wird durch die Länge verhindert.

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Laufen mit dem Merino Shirt von X-Bionic

Wenn man sich vor dem ersten Lauf im Apani Shirt die technischen Erläuterungen der patentierten und preisgekrönten Funktionsweisen der Hightech-Merinowolle-Fasern durch liest, sind die Erwartungen an das Langarmshirt sehr hoch. Man liest von Kühlung, Isolation, Belüftung, Temperaturregulierung und Leistungsfähigkeit. Das alles ausgeschmückt mit klangvollen technischen Begriffen auf Englisch.

Wenn ich jetzt also nicht mindestens 30 Sekunden pro Kilometer schneller laufe, dann weiß ich es auch nicht.

x-bionic-apani-langarm-shirt-aus-merinowolleDie erste Anprobe des Funktionsshirts zeigte schnell, dass die Passform schon einmal stimmig ist. Kein Zwicken und kein Flattern schränken mich in der Bewegung ein. Dies bestätigte sich auch beim Laufen. Das Fastflow sitzt sehr angenehm direkt auf der Haut und ist fast nicht zu spüren.

Da die Temperaturen in den letzten Wochen recht deutlich nach unten gegangen sind, trage ich momentan das Apani Shirt und darüber noch ein zweites T-Shirt aus Merinowolle. Ich habe also im Bereich des Oberkörpers eine dicke Schicht Merinowolle, die hier die Eigenschaften der Naturfaser voll entfalten kann. Das ist bei 8-10°C immer noch ausreichend warm. Bei Wind und Regen tausche ich das T-Shirt gegen eine schützende Laufjacke, die ich auch bei niedrigeren Temperaturen als Oberschicht tragen werde.

Wie fühlt sich das Hightech Funktionsshirt von X-Bionic jetzt also beim Laufen an?

Ich bin begeistert! Zum einen ist das Tragegefühl perfekt, zum anderen ist das Körperklima konstant angenehm.

Man spürt, im Gegensatz zu Funktionsshirts aus Kunstfaser, die wärmende Merinowolle. Das macht das Apani Merino Shirt zum idealen Trainingspartner für die kalte Jahreszeit. Ich bin überrascht wie wenig ich insgesamt anziehen muss ohne beim Laufen zu frieren. Dass es auf dem ersten Kilometer eher etwas kühl ist, ist ja ein Zeichen dafür, dass man auf Dauer richtig angezogen ist. Schnell kommt der Körper auf Betriebstemperatur und dann ist es wichtig nicht zu warm angezogen zu sein und den Körper unnötig zu strapazieren.

Mit dem Fastflow habe ich konstant ein sehr angenehmes Körperklima und (gefühlt) eine ausgeglichene Temperatur am gesamten Oberkörper. Die Merinowolle im Zusammenspiel mit den innovativen Stoffstrukturen sorgen dafür, dass ich nicht anfange zu frieren, aber auch nicht überhitze.

Natürlich kommt auch das X-Bionic Shirt beim Laufen irgendwann an seine Belastungsgrenzen. Nach dem Laufen kann ich deutlich sehen, wo die Merinowolle richtig nass ist und sich der Schweiß im Stoff abzeichnet. Trotzdem habe ich auch nach 10 km kein Nässe-Gefühl auf der Haut. Die gewellten Strukturen sorgen dafür, dass ein großer Teil des Stoffes den Körper gar nicht direkt berührt und das Shirt nicht auf der Haut kleben kann.

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Und laufe ich jetzt schneller? Nö! Zumindest kann ich eine Veränderung meiner Laufgeschwindigkeit nicht in direkten Zusammenhang mit dem X-Bionic Shirt bringen. Ich merke aber deutlich, dass sich das Fastflow Langarmshirt aus Merinowolle hervorragend zum Laufen eignet. Gerade wenn die Außentemperaturen unter 15°C sinken und man noch lange keine Laufjacke tragen möchte, bietet sich die wärmende Merinowolle an. Die innovativen Stoffstrukturen sorgen dann für das richtige Wohlfühlklima beim Lauf.

Natürlich hat auch das Fastflow einen entscheidenden Vorteil der Merinowolle gegenüber Synthetik – es fängt erst viel später an zu stinken. Bei guter Lüftung und zügiger Trocknung nach dem Sport, kann man das Merino Shirt locker 4 Tage hintereinander tragen ohne dass sich unangenehme Schweißgerüche bilden. Warum das so ist, habe ich in dem Artikel Stinkt Merinowolle wirklich nicht? beschrieben.

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Haltbarkeit

Merinowolle ist eine besonders feine Naturfaser, die auch dafür bekannt ist nicht besonders widerstandsfähig und robust zu sein. Ein Negativpunkt der ansonsten höchst überzeugenden Merinowolle. Apani von X-Bionic erhöht die Widerstandsfähigkeit und Langlebigkeit des Fastflow indem die Naturfaser mit Polypropylene und Elasthan gemischt wird.

Apani hat sich auch hier Gedanken gemacht, denn ursprünglich wurde eine noch feinere Wollfaser verarbeitet. Die ersten Merino Shirts wurden aus 16,5 µ dünnen Wollfasern hergestellt. Die extrem dünnen Faser hielten auf Dauer den Belastungen der Outdoor Sportarten nicht stand. Natürlich ist das Tragegefühl dieser besonders feinen Merinowolle außerordentlich gut, die Haltbarkeit und Robustheit ist dafür aber relativ niedrig. Inzwischen wird Merinowolle von 18,5 µ Faserstärke verarbeitet, mit der man gute Erfahrungen gemacht hat.

Ich kann bestätigen, dass bisher überhaupt keine Veränderungen des Stoffes zu erkennen sind. Auch nach einigen Wäschen und vielen Kilometern Laufen, sitzt das Shirt wie am ersten Tag.

Übrigens ist aufgrund der Farben und der verschiedenen Stoffstrukturen fast kein Pilling zu erkennen. Die kleinen Knötchen bilden sich typischerweise bei Bekleidung aus Merinowolle und sind eigentlich nicht weiter schlimm. Ähnlich wie bei dem etwas dickeren T-Shirt von Woolpower bildet sich hier eine Art „Pflaum“, der kaum sichtbar und nicht weiter störend ist.

Pflege- und Waschhinweise

Die Angaben für die Wäsche und Pflege des Langarmshirts aus Merinowolle sind recht übersichtlich. Auf der Internetseite findet man folgende Pflegeanleitung:

  • Handwäsche
  • nicht bleichen
  • nicht im Trockner trocknen
  • nicht bügeln
  • keine chemische Reinigung

Weitere Hinweise wie man Merinowolle richtig wäscht und pflegt, findest du außerdem in dem Ratgeber zu Merinowolle hier im Blog.

Die gesamte Apani Merino Fastflow Kollektion

Fazit

Wow!

… ist das erste, was mir spontan zu dem Funktionsshirt von Apani Merino einfällt.

testsieger-funktionsshirt-aus-merinowolle-apaniDas Fastflow ist dank der feinen Merinowolle und des perfekten Schnitts super angenehm zu tragen. Beim Laufen kann die Naturfaser im Zusammenspiel mit höchst innovativen Stoffstrukturen sein volles Potential zeigen. Auch nach vielen Kilometern und niedrigen Temperaturen herrscht innerhalb des Funktionsshirts immer noch Wohlfühlklima. Die Temperaturregulierung funktioniert ausgezeichnet. Ob ich eine Leistungssteigerung spüre? Nicht direkt und bei mir sowieso nicht messbar, aber ich fühle mich wohl und das auch noch völlig verschwitzt. Die indirekte Folge ist mehr Spaß am Laufen und dadurch vielleicht auch irgendwie eine längere Leistungsfähigkeit?! … schwer zu beurteilen.

Aufgrund der vielen verschiedenen Stoffstrukturen, die teilweise auch farblich betont sind, sieht das Langarmshirt speziell und futuristisch aus. Auf den ersten Blick ist zu sehen, dass hier ein Läufer in Hightech-Klamotte unterwegs ist. Das ist Geschmackssache und mir persönlich etwas zu abgefahren.

Ein Punkt, den ich hier auch noch einmal kurz ansprechen möchte ist der Preis … 149 Euro! (Übrigens weicht der aktuelle Preis mit gut 100 Euro inzwischen deutlich ab * – Stand 12/16.) Das ist eine fette Ansage für ein Shirt! X-Bionic spielt hier preis technisch in der obersten Liga, hat aber auch auch die innovativsten Produkte auf dem Markt. Hier muss jeder selbst entscheiden, was ihr/ihm das Wert ist. Forschung, Entwicklung und die besonders aufwendige Herstellung der dreidimensionalen Stoffstrukturen haben natürlich ihren Preis.

„… denn wir wollten nie die Billigsten sein, sondern die Besten.“    X-Bionic


Ich danke dem Unternehmen Apani von X-Bionic, das mir das Langarmshirt aus Merinowolle für den Test zur Verfügung gestellt haben. Mein Beitrag spiegelt natürlich meine persönlichen Erfahrungen mit dem Fastflow Merino Shirt wieder.


* IN EIGENER SACHE

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derJogger

4 Kommentare

  1. Ich hatte schon so oft Funktionskleidung mit Merinowolle in den Händen und hab schon so oft darüber nachgedacht mir etwas zuzulegen. Bis jetzt hat mich aber immer der Preis vom Kauf abgehalten 🙂 Ich glaube ich muss die unterwäsche auch mal ausprobieren…

    • Moin Hobbyläuferin,

      ja, kann dir aus meinen Erfahrungen Merinowolle wirklich empfehlen! Ich weiß, der Preis ist meistens abschreckend und hier bei Apani natürlich extrem, aber ich hatte einfach keine Lust mehr ständig in Synthetik laufen zu gehen. Also habe ich mich nach natürlichen Alternativen umgeschaut und mit Merinowolle gefunden.

      Liebe Grüße von der Ostsee, Martin | derJogger

  2. Bei dem Shirt habe ich jetzt zugeschlagen und es mir für den Übergang gekauft.
    Ist momentan auch nicht so viel teurer als ein Langarmshirt von Gore und günstiger als das Langarmshirt von ON.

    Das ON Shirt habe ich mir noch als zweites Langarmshirt gekauft und bin gespannt, wie es sich im Vergleich zu dem Merino Shirt schlägt.

    • Moin Oliver,

      bin immer noch sehr begeistert von dem Apani Merino Shirt! Jetzt im Herbst funktioniert die am Kombi Laufweste und Merino Langarm super. Berichte gerne mal über deine Erfahrungen mit dem ON Langarm Shirt. Ich kenne das bisher leider nicht, bin aber sehr angetan von den ON Sportklamotten, die ich bisher in den Händen hatte.

      Viele Grüße, Martin

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