The North Face Flight Vectiv im Test – Der Trailschuh mit Carbon

Von The North Face darf ich zur Zeit den Flight Vectiv testen – ein leichter Traillaufschuh mit Carbonplatte. Das Topmodell von The North Face besticht durch explosiven Vorwärtstrieb beim Laufen, guten Halt des Fußes und ordentlich Grip auf allen Untergründen.

Schnell und leicht – nicht unbedingt Attribute, die man mit einem Traillaufschuh verbindet. Beim Flight Vectiv sind diese Eigenschaften aber tatsächlich sehr passend!

Den Traillaufschuh trage ich momentan sehr gerne auf meinen Waldläufen, denn mit rutschigem Untergrund kommt der Flight Vectiv bestens zurecht. Übrigens gibt es das Modell auch in einer wasserdichten Variante, die in Herbst und Winter vermutlich noch passender ist.

Ich freue mich wirklich sehr, diese Innovation von The North Face testen zu dürfen!


Anzeige: Die Laufschuhe wurden mir freundlicherweise von The North Face zur Verfügung gestellt – vielen Dank! Selbstverständlich schreibe ich hier unvoreingenommen über meine persönlichen Erfahrungen mit dem neuen Flight Vectiv.


Test The North Face Flight Vectiv


Daten

Marke The North Face
Modell Flight Vectiv
Gewicht 333 Gramm / Größe 45
Farben Sulphur Spring Green – TNF Black
Chlorophyll Green – Monterey Blue
TNF White-TNF Black
Preis, UVP 200 Euro
The North Face Store The North Face Onlineshop

Test The North Face Flight Vectiv

Der Flight Vectiv ist ein besonders leichter Traillaufschuh, der mit Carbonplatte und Rocker-Geometrie der Zwischensohle ausgestattet wurde. Die Kombination aus Carbonplatte und Rockerform der Sohle, verspricht ordentlich Vortieb – The North Face verspricht sogar das „reaktionsschnellste Modell unserer Top-Trailrunning-Kollektion“!

… und ich kann es vielleicht vorweg nehmen, der Flight Vectiv geht wirklich angenehm nach vorne!


Das ist besonders

Der Flight Vectiv von The North Face ist ein besonders leichter Traillaufschuh mit Carbonplatte, einer Zwischensohle mit Rocker Aufbiegung und natürlich einem griffigen Profil. Der letzte Punkt ist nicht wirklich überraschend, die anderen „Besonderheiten“ machen den „Laufschuh für unwegsames Gelände“ besonders interessant!

Traillaufschuh mit Carbonplatte

Der Flight Vectiv hat eine durchgehende Carbonplatte in der Sohle. Diese ist an den Seiten teilweise sogar sichtbar und macht mit dem typisch edlen Schimmern von Carbon auf sich aufmerksam. Die Carbonplatte wurde in bestimmten Bereichen nach oben gebogen, so dass der Fuß noch mehr Halt bekommt. Der Fuß sitzt also, ähnlich wie der Sitz in einem Sportwagen, in einer richtigen Carbonschale.

Rocker Sohlenkonstruktion

Die Sohle fällt mit einer geschwungenen Silhouette und mehr Volumen im Mittelfußbereich auf.  Viel Material unter dem Mittelfuß und die Aufbiegung im Vorfußbereich und im Fersenbereich sind die markanten Merkmale einer „Rocker“ Sohlenkonstruktion. Insbesondere Fesernläufern verspricht diese Sohlenform mehr Schwung nach vorne und ein rollendes Laufgefühl.

Gewicht

333 Gramm wiegt der Flight Vectiv von The North Face in meiner Größe (45) und bewegt sich damit als Trailschuh eher auf der Seite der Leichtgewichte. Den mit Abstand leichtesten Trailschuh, den ich bisher gelaufen bin war der Speed TRL Hyper von Skechers, der nur sage und schreibe 250 Gramm wiegt. Der Klassiker Ultraboost von Adidas wiegt beispielsweise 400 Gramm!

Das (Leicht-) Gewicht macht sich auch angenehm auf schnellen Trailläufen bemerkbar. Mühelos kann man schwierigere Passagen laufen, denn der Flight Vectiv ist reaktionsfreudig und schnell.

Passform

Das weiche Strickgewebe umschließt den Fuß besonders im Fersenbereich sockenartig. Damit ist der Einstieg in den Schuh etwas schwieriger, aber kein Problem. Spätestens die angenehme Passform entschädigt für die anfänglichen „Schwierigkeiten“ beim Anziehen. Zusammen mit der effektiven Schnürung hat der Traillaufschuh im Mittelfuß- und Fersenbereich einen sehr guten Sitz. Dazu trägt auch das dicke und weiche Polster am Schaft, oberhalb der Ferse, bei.


Einsatzbereich

Den Flight Vectiv laufe ich zur Zeit sehr regelmäßig auf Distanzen zwischen 10 und 20 Kilometer, wenn mich meine Runde zu großen Teilen durch den Wald führt. Die Rocker-Form der Zwischensohle in Verbindung mit der Carbonplatte lädt dabei auch zu einem schnelleren Lauf ein. Gerade als Fersenläufer bekommt man das „rollende“ Gefühl und den Eindruck des Vorwärtstriebs. So laufe ich in dem Schuh meistens eher zu schnell.

Vom Grip des Profils können wir gerade jetzt, wo überall Blätter auf den Wegen liegen und es schnell mal rutschig werden kann, sehr profitieren. Besonders im Herbst, Winter und Frühjahr greife ich oft zu einem Traillaufschuh, weil ich nicht darauf verzichten möchte durch den Wald zu laufen und dort meistens ein paar Pfützen und matschige Wege auf mich warten. Unebener Waldboden, mit Steigungen und Gefällen sind meiner Meinung nach das perfekte Terrain für den Carbon-Trailschuh von The North Face.

Ich bin mit dem Flight Vectiv auch in den Dolomiten laufen gewesen und habe mich auf den meisten Wegen sehr wohl damit gefühlt. Auf besonders unwegsamen Gelände würde ich mir aber etwas mehr Schutz des Fußes wünschen.

Laut The North Face wurde der Flight Vectiv für die Ultradistanzen geschaffen … leider bin ich noch nie einen Ultratrail gelaufen und kann deswegen nicht bewerten, wie sich der Flight Vectiv auf der ganz langen Trail-Distanz anfühlt. Ich vermute, dass das Gewicht auf der langen Distanz sehr angnehm sein kann, bin mir aber nicht sicher wie angnehm die etwas geringere Dämpfung auf Dauer ist.

Erfahrungen

Zur Zeit laufe ich den Flight Vectiv von The North Face super gerne! Der leichte Trailschuh macht mir einfach besonders Spaß und das Profil passt perfekt auf nasse und rutschige Waldwege.

Der Aufbau der Sohle und das geringe Gewicht des Schuhs versprechen eine hohe Dynamik insbesondere auf gut zu laufenden Trails. Die Rockergeometrie der Zwischensohle und das Carbonelement, treiben mich nach vorne und lassen mich oft den Gedanken „ich lasse es heute mal ruhiger angehen“ vergessen. Das ist kein Drama, denn der Flight Vectiv macht einfach Spaß zu laufen!

Die Laufschuh passt sehr gut an meinen eher schmalen Fuß und das sockenartige Strickgewebe empfinde ich als sehr angenehm. In Kombination mit der Schnürung verbindet sich der Schuh fest mit dem Fuß. So habe ich trotz des in Teilen weichen Obermaterials guten Halt. Für den guten ‚Sitz‘ des Fußes trägt auch die Carbonplatte bei, die die Ferse und teilweise den Vorfuß umschließt wie die Sitzschale eines Sportwagens.

Das Obermaterial scheint sehr strapazierfähig zu sein, denn auch nach mehreren Monaten der Nutzung sind keine nennenswerten Abnutzungserscheinungen zu erkennen. Das gleiche gilt übrigens auch für die Sohle und das obwohl ich den Trailschuh bei jedem Lauf auch einige Kilometer auf hartem Asphalt laufe.

Die Farben sind meiner Meinung nach schön, aber leider überhaupt nicht Trail-geeignet. Das textile Gewebe zieht den Dreck förmlich an und lässt nur schwer wieder los. Vermutlich wird der weiße Schuh (ja, den Flight Vectiv gibt es auch in weiß!) ziemlich schnell eine graue Schattierung bekommen und mein grell-grünes Modell bald auch an Strahlkraft verlieren. Übrigens gibt es die weißen Modelle online oft günstiger – wer also mit weißen Traillaufschuhen klar kommt, sollte sich diese mal anschauen. Zum Beispiel für 120 Euro hier bei Bergfreunde.de *!

Fazit

Zur Zeit laufe ich den Flight Vectiv von The North Face super gerne! Der leichte Trailschuh macht mir einfach besonders Spaß und das Profil passt perfekt auf nasse und rutschige Waldwege.

Der Test hat mir mal wieder gezeigt, dass man offen sein muss für Neues, denn bisher kannte ich die Laufschuhe von The North Face nicht. Der Flight Vectiv hat mich aber auf ganzer Linie überzeugt. Die Qualität des Trailrunning Schuhs ist außerordentlich gut, die Passform für meinen Fuß perfekt und das Laufgefühl auf allen Wegen abseits der Straßen super. Der Flight Vectiv ist sehr reaktionsfreudig und ein vielseitiger Laufschuh für hohes Tempo im Gelände.

Daumen hoch für The North Face – ihr habt mit dem Flight Vectiv einen tollen Laufschuh entwickelt! (Den man übrigens mittlerweile auch zu annehmbaren Preisen bekommt. *)

* IN EIGENER SACHE

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derJogger

3 Kommentare

  1. Eigentlich ein Schuh für mich – wenn er denn nur nicht schneller machen würde. Laufe eher quantitativ denn qualitativ – fast täglich 25 KM (auch durch Stoltera; Schnitt ca 11,5 kmh). Meine Schuhe kann ich meist nach 6 bis 8 Wochen wegfeuern. Das nervt – zumal mein bevorzugtes Modell ausgelaufen ist und ich bislang keinen Ersatz im Sinn habe. Mehr als das Laub hat mich diese Woche jedoch der schon harte Waldboden zu schaffen gemacht. In Rostock wird das Laub auf den Wegen ja fast täglich gefegt (natürlich nicht im Wald 😉 ). Dem Typen, der da in Lichtenhagen-Dorf morgens die Strecke frei macht müsste ich schon fast was zu Weihnachten stecken. Wenn ich da an Hamburg denke…die reinste Rutschpartie. Bin jedenfalls Dienstag früh (gefühlt 2 Grad) zu fest durch den Wald geheizt und schon zog´s linke Knie. Mittwoch dann aufs Knie geachtet, also bekam die linke Hüfte die Schläge ab. Donnerstag dann halb Knie, halb Hüfte geschont – und schon zogen die inneren Adduktoren auf der linken Seite. Gottseidank wurde es Freitag wieder wärmer und die Strecke „laufbarer“ – hab aber auch auf nen Schuh mit Gel-Einlage gewechselt. Sind Schuhe, welche den Läufer nochmal schneller machen, wirklich gut für Waldläufe im Winter? Ich frage mich immer, wie die anderen Läufer das machen.

    Schreib mal was dazu, wie der Schuh hinten arbeitet. Ich habe immer das Problem, dass sich die Schuhe hinten ins Fleisch schneiden. Oft muss ich dann den hinteren Teil rausschneiden (Adidas, Nike). Einzig Asics machen keine Probleme. Der Schuh hier sieht ja schon recht hoch hinten aus.

    • Hey Rene, vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar!
      25 Kilometer am Tag?! Wow! Ich bin wirklich beeindruckt.

      … tatsächlich bist du ja bei 6 Wochen schon bei 1000 Laufkilometern. Laut den Angaben der Hersteller ist das Leben des Laufschuhs dann ja leider auch schon wieder vorbei. Ich kenne zumindest keine offiziellen Angaben einer Marke für die Lebensdauer eines Laufschuhs über 1000 Kilometer … leider viel zu wenig! Welchen Schuh bist du bisher gelaufen? Würde mich wirklich interessieren!

      Lustig, dass du die „Feger“ aus Lichtenhagen-Dorf auch kennst 🙂 Die fallen mir auch jedes Jahr aufs neue auf. Ich habe den Eindruck die fegen jeden Tag!

      Zu deiner Frage, ich muss da tatsächlich noch mal mehr darauf achten. Ich hatte an der Achillessehne bisher nie Probleme und auch beim FLight Vectiv spüre ich in dem Bereich überhaupt keine unangenehmen Reizungen … aber ich werde noch einmal mehr darauf achten.

      Alles Gute, Martin

  2. Ja, was die Lauferei angeht bin ich immer sehr gesprächig. So halte ich auch den einen oder anderen Schwatz mit mich überholenden Radfahrern – sofern diese mich ansprechen. Schon interessant, was für „Karrieren“ im Rostocker Umland unterwegs sind.

    Mein Laufpensum braucht jedoch niemanden zu beeindrucken. Hat sich einfach so ergeben. Was die Laufschuhe angeht, so bin ich seit meinem Wiedereinstieg ins Laufen bei Asis Gel Venture 7 hängen geblieben. Als ich 2018 anfing, wog ich halt schlanke 30 Kilo mehr als jetzt und wollte die Knie entlasten. Und der Venture 7 wurde mir von mehreren Seiten als „Jedermann-Modell“ empfohlen. Hat auch immer gut funktioniert. Mittlerweile brauchts allerdings schon ein wenig Glück, noch Modelle in meiner Größe zu finden. Ich kenne noch einen Anbieter, aber der hat – wenn denn mal – pro Größe immer nur ein Exemplar im Angebot. Und nach zwei Tagen sind die meisten Größen auch verkauft (momentan gibts noch 41,5). Ich bin da nicht der einzige Jäger.

    Ich hatte es diesen Winter so geplant, dass ich die Venture 7 für den Januar/ Februar aufbehalten wollte, da ich erst dann mit glatten Verhältnissen und wohl auch mit Schnee rechne. Letztes Jahr haben diese Schuhe mich selbst übers Glatteis gebracht. Vor allem habe ich den Schuhen angerechnet, dass ich auf dem Elmenhorster Strandweg selbst bei glatten Verhältnissen immer festen Abdruck hatte (der Weg wird ja nicht gepflegt – wenn Eis liegt, dann liegt da Eis; aber dann bleibt ja noch der sandige Mittelstreifen). Ich kenne es auch, dass manche Schuhe bei glatten oder seifigen Belägen bei jedem Schritt immer leicht nach hinten nachgeben. Da kannst dir dann leicht so kleine Faserrisse in die Muskeln holen. Auf Dauer wird das dann auch schmerzhaft.
    Dadurch, dass ich im September meinen Laufstil verlangsamen wollte und dadurch die Füße nicht so hoch wie gewöhnlich genommen habe, bin ich innerhalb von 9 Tagen 3 mal gestürzt. Beim dritten Sturz bin ich herrlich mit dem eh schon angeschossenen linken Knie auf nen Gullideckel gekracht. Seitdem gibt es gerade nach dem Waldanteil öfters mal Probleme in dem Knie. Also musste ich schon jetzt mein letztes Venture 7-Paar anlaufen.

    Was ich im Januar/ Febraur mache weiß ich noch nicht – Venture 6 funktioniert bei mir nicht, wie ich feststellen musste (im Frühjahr/ Sommer dürfte der brauchbar sein). Vielleicht versuche ich die 8.

    Auf Schuhe mit Boost-Eigenschaften verzichte ich, da ich mich zu sehr von den Zwischenzeiten leiten lasse. Und wenn da plötzlich z.B. bei Wilhelmshöhe statt 52 Minuten nur 45 Minuten auf der Uhr sehe, dann ziehe ich das Tempo auch trotz aufkommender Beschwerden durch. So habe ich mir meine letzte größere Verletzung zugezogen – schön die Hüfte wegen ausfallender Oberschenkel ramponiert. Das will ich nie wieder haben. :-))

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