Das Decathlon Merino Shirt Travel 100 im Test

Letztes Update: 25. April 2022 / derJogger

Ein T-Shirt aus Merinowolle von Decathlon war vor vielen Jahren mein erster Berührungspunkt zu der Naturfaser und potentiellen Alternative zu Kunstfasern. Hier im Test möchte ich meine Erfahrungen mit den aktuellen Merino Shirts von Decathlon teilen. Das FORCLAZ Travel 100 * nutze ich zum Laufen und trage es seit Wochen auch sehr viel im Alltag.

Leider erinnere ich mich nicht mehr genau wann (schätzungsweise 2010?) und bei welchem Decathlon (vermutlich Frankreich) ich mein erstes Merino-Shirt gekauft habe. Ich weiß auch nicht, ob die Decathlon Eigenmarke auch damals schon FORCLAZ hieß. Aber diverse Artikel über Merinowolle und die besonderen Eigenschaften der natürlichen Faser hatten mich schon damals überzeugt in die teurere Wolle zu investieren.

Merinowolle hat mich schon damals interessiert, weil ich nach natürlichen Alternativen zu Polyester und Co gesucht habe, die beim Schwitzen nicht so schnell anfangen zu stinken. Die Wolle des Merinoschafs ist da eine tolle Alternative, die Kunstfasern in einigen Punkten überlegen ist.

Das Merino Shirt von Decathlon ist, genauso wie viele andere Podukte des großen Sportartikelherstellers, besonders vom Preis-Leistungs-Verhältnis sehr interessant. Mit 19,99 Euro ist das Merino Shirt sehr günstig! * Vergleichbare T-Shirts namhafter Marken kosten locker das Doppelte, meistens eher das dreifache.

Ein Test des Decathlon Merino Shirts Forclaz Travel 100 beim Laufen:


Anzeige: Die Merino-Shirts wurden mir freundlicherweise von Decathlon zur Verfügung gestellt – vielen Dank! Selbstverständlich schreibe ich hier unvoreingenommen über meine persönlichen Erfahrungen mit den Decathlon Shirts.




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Test Decathlon Merino Shirt Travel 100

Das Merino Shirt Travel 100 der Decathlon Eigenmarke FORCLAZ hat sich bei mir in den letzten Monaten zu einem Lieblingsshirt im Alltag entwickelt. Zum Laufen hatte ich über den Winter wärmere Alternativen aus Merinowolle. Da es mittlerweile aber auch mal wärmere Tage gab, konnte ich das Merino Shirt von Decathlon hin und wieder als First Layer unter einer Laufjacke tragen.

Meine Erfahrungen im Test des Merino Shirts von Decathlon basieren also auf ganz unterschiedlichen Belastungsszenarien. Ich trage die T-Shirts einfach verdammt gerne in meiner Freizeit, nutze sie aber auch beim Radfahren und natürlich zum Laufen.



Daten

Marke Decathlon / FORCLAZ
Modell Travel 100
Material 70% Merinowolle
30% Polyacryl
Herstellungsland Made in Portugal
Gewicht 148 Gramm / Größe L (Herren)
Farben Herren: walblau, carbongrau,

ockergelb, ziegelrot, zimt, eiskaffee

Damen: graublau, violett, rot, kitt

Preis, UVP 19,99 Euro
Decathlon Onlineshop Travel 100 für Herren *

Travel 100 für Damen *


Was ist an Merinowolle so besonders?

Bevor ich zum Test des Decathlon Merino Shirts FORCLAZ Travel 100 komme, möchte ich kurz auf die Besonderheiten der Naturfaser Merinowolle eingehen. Die Vorteile der Merinowolle gegenüber Kunstfasern haben mich dazu bewogen, mich mehr mit dem Thema zu beschäftigen und auszuprobieren wie gut sich Merinowolle beim Sport, insbesondere beim Laufen, schlägt. Weitere Beiträge und Tests zum Thema Merinowolle auf derJogger.de, habe ich hier aufgelistet.

Hier ein kurzer Überblick über die Vor- und Nachteile der Merinowolle:

Atmungsaktivität

Sportbekleidung aus Merinowolle ist natürlich und atmungsaktiv. Kleine Lufteinschlüsse in den Zwischenräumen, die durch die natürliche Kräuselung der feinen Wolle entstehen, bieten die perfekte Isolation, Feuchtigkeits- und Temperaturregulierung. Merinowolle kann besonders viel Feuchtigkeit aufnehmen und trägt damit zu einem guten Körperklima und der hohen Atmungsaktivität bei.

Hitzestau kenne ich in Merino Sportbekleidung nicht, deswegen gehe ich auch im Sommer gerne in Merino Shirts laufen.

Stinkt nicht (so schnell)

Der vielleicht größte Vorteil der Merinowolle gegenüber synthetischen Stoffen ist die lange Geruchsneutralität. Wolle hat eine natürliche antibakterielle Wirkung, was zur Folge hat, dass Wollbekleidung viel später anfängt zu stinken, als Sportbekleidung aus Synthetikfasern. Die Vorteile die sich daraus ergeben: weniger Geruchsbelästigung, weniger waschen, weniger Sportbekleidung und auf Touren weniger Gewicht.

Mehr Details zum Thema findest du weiter unten im Artikel: Warum Merinowolle nicht so schnell nach Schweiß stinkt

Wärme- und Feuchtigkeitsregulierend

Wie schon beschrieben (Atmungsaktivität), ist die Merinowolle natürlicherweise stark gekräuselt, was zu vielen kleinen Luftkammern in dem Stoff führt und damit eine super Isolationsschicht ergibt. Merinowolle kann große Mengen (bis zu 35% des Eigengewichts) Feuchtigkeit aufnehmen und fühlt sich an der Stoffoberfläche trotzdem lange trocken an. Der wärmende Effekt der gut isolierenden Merinowolle bleibt dabei bestehen.

Merinowolle im Sommer: Bei Wärme kühlt die Wolle aber auch, weil ein Verdunsten der Feuchtigkeit an der Außenseite der Sportbekleidung bei warmer Umgebungsluft zu Verdunstungskälte führt.

Merinowolle ist weich

Das Kratzen von klassischer Wolle kenne ich bei Merinowolle nicht!

Die Stoffe aus Merinowolle sind weich, was auch wieder der Struktur der Naturfaser zu verdanken ist. Fasern der Merinowolle sind extrem dünn (das Decathlon Merino Shirt hat eine Faserstärke von 19,5 Mikron), fast die Hälfte eines menschlichen Haares. Angeblich liegt die Empfindlichkeitsschwelle bei 30 Mikron – Fasern dicker als 30 Mikron sollen als kratzig empfunden werden. Nachweisen lässt sich das schwer – ich kann nur bestätigen, dass Merinowolle nicht kratzt auch bei starker Bewegung wie laufen.

Naturfaser

Sportbekleidung aus Merinowolle ist eine funktionelle Alternative zu Synthetik. Die meisten Stoffe für Sportbekleidung sind aus synthetischen Fasern, die auf dem endlichen Rohstoff Erdöl basieren. Kunstfasern sind nicht nicht biologisch abbaubar und in der Entsorgung problematisch. Welche Wirkung die künstlich hergestellten Fasern auf unsere Gesundheit haben, ist auch immer noch umstritten. Merinowolle bietet hier eine natürliche Alternative, die gute Funktionen für Sportbekleidung bietet. Merinowolle ist ein natürlich nachwachsender Rohstoff, der biologisch abbaubar ist und bei dem es keine gesundheitlichen Bedenken gibt.

Ob Merinowolle die einzige Naturfaser ist, die funktionell künstlich erstellten Stoffen die Stirn bieten kann, kann ich mittlerweile nicht mehr sagen. Ich glaube, dass es auch noch andere spannende mehr oder weniger natürliche Alternativen gibt.

Nachhaltigkeit

Merinowolle ist ein natürlicher „nachwachsender Rohstoff“. Im Gegensatz zu Funktionswäsche aus Kunstfasern, die zu einem Großteil aus Erdöl hergestellt wird und nicht natürlich abgebaut werden. Das Decathlon Merino Shirt Travel 100 besteht zu 30% aus den Kunstfasern Polyacryl, als ist also nicht komplett biologisch abbaubar. Trotzdem ist dies im Sinne von „Nachhaltigkeit“ schon besser, als viele Sportshirts aus 100% Kunstfasern.

Möchte man ein wirklich nachhaltiges, ökologisches und faires Merino-Produkt haben, muss man aber natürlich einige Punkte beachten:

  • Wie sind die Merino Schafe aufgewachsen?
  • Wie wurden die Merino Schafe geschoren?
  • Wer hat die Wolle unter welchen Arbeitsbedingungen verarbeitet?
  • Wurden bei der Verarbeitung Chemikalien eingesetzt?
  • Unter welchen Arbeitsbedingungen wurde die Merino Funktionskleidung hergestellt?

Die Merinowolle, die Decathlon für ihre Produkte verwendet, kommt aus Südafrika. Hier wurde schon 2007 das für das Tier sehr schmerzvolle Mulesing verboten. Durch regelmäßige Kontrollen soll das Tierwohl der Merinoschafe garantiert werden.

Weitere Informationen auf der Seite Decathlon Animal Wellfare.

Nachteile der Merinowolle

Natürlich hat Merinowolle auch Nachteile gegenüber anderen Fasern.

Widerstandsfähigkeit / Robustheit

Der meiner Meinung nach größte Nachteil von Merinowolle ist die hohe Empfindlichkeit des Stoffes. Merinowolle ist eine besonders feine Naturfaser, die beispielsweise besonders schonend gewaschen werden muss. Es sei denn der Stoff besteht nicht zu 100% Merinowolle, wie es hier beim Merino Shirt von Decathlon des Fall ist.

Auch sollte man beim Waschen darauf achten, dass die andere Wäsche nicht spitz, scharf oder kratzend ist. Klettverschlüsse und Reißverschlüsse können der empfindlichen Wolle schnell schaden. Ich hatte schon einige Löcher in Merino Shirts ganz unabhängig von der Marke.

Nicht nur beim Waschen ist Vorsicht geboten, sondern auch beim Tragen. Gürtelschnallen, Äste und Büsche scheinen auch der Feind von Merinowolle zu sein.

Das Decathlon Merino Shirt hat einen Anteil von 30% Polyacryl, was die Robustheit des T-Shirts erhöht.

Schwer im feuchten Zustand

Der Vorteil der großen Feuchtigkeitsaufnahme der Wollfasern hat den Nachteil, dass die Merino Shirts mit der Zeit des Laufens und Schwitzens immer schwerer werden. Synthetik Shirts sind im feuchten Zustand leichter, weil diese nicht so viel Wasser aufnehmen können.

Trocknungszeit

Merinowolle trocknet deutlich länger im Vergleich zur Sportbekleidung aus Kunstfasern. Hier hat aber das Decathlon Merino Shirt durch die Kombination aus Merinowolle und Kunstfaser aber auch wieder einen Vorteil gegenüber Shirts aus 100% Merinowolle. Die Kunstfaser im Shirt begünstigt das schnellere Trocknen.


Meine Erfahrungen mit dem Merino Shirt von Decathlon

Das Merino Shirt Travel 100 von FORCLAZ / Decathlon trage ich nun seit einigen Wochen sehr viel im Alltag und bei passendem Wetter auch beim Laufen. Das preiswerte Merino Shirt braucht den Vergleich mit der teuren Konkurrenz nicht zu scheuen.

Natürlich sind Farben immer Geschmackssache und auch über Prints auf T-Shirts lässt sich immer streiten. Die Farben der neuen Merino Shirts von Decathlon gefallen mir aber sehr gut. Besonders das (wal-) blaue Shirt * ist bei mir ein Klassiker geworden, der immer passt. Aber auch das (ocker-) gelbe Shirt * gefällt mir sehr gut! Die kleinen Logos auf der Brust der T-Shirts nehmen bezug auf das Reisen, sind also nicht unbedingt passend für uns Läufer*innen. Meiner Meinung nach hätte man sich die kleinen Prints sparen können, sie sind aber auch nicht besonders störend. Übrigens haben die Langarmshirts aus dem gleichen Stoff * keine Prints!

Neben der großen Auswahl der natürlichen Farben gefällt mir auch die dezente Melierung. Alle Farbvarianten sind neben der Grundfarbe mit einem etwas helleren Farbton durchsetzt. Das macht den Stoff etwas unanfälliger für Dreckflecken und Schweißflecken fallen etwas weniger auf.

Übrigens wurden die Merino Shirts von Decathlon in Portugal hergestellt – das gefällt mir sehr gut! Ich wundere mich, dass die Angabe des Produktionsortes auf der Webseite nicht zu finden ist.

Qualität & Passform

Ein Grund warum ich das Merino Shirt Travel 100 von Decathlon so gerne mag, ist die für mich sehr gute Passform. Es ist ein sportlich geschnittenes T-Shirt, daß heißt eher figurbetont, aber nicht zu enganliegend – überall ist also auch noch „etwas Luft“.

Bei der Materialzusammensetzung des T-Shirts hat man sich bei Decathlon für 70% Merinowolle und 30% Polyacryl entschieden. Diese Kombination von Naturfaser und Kunstfaser bietet einige Vorteile gegenüber Stoffen, die zu 100% aus einer Faserart bestehen. Der Stoff des T-Shirts fühlt sich angenehm weich an und hat vermutlich durch die Kombination mit Polyacryl einen leicht seidigen Glanz und eine glatte Haptik.

Die Qualität und Verarbeitung des Decathlon Merino Shirts ist vergleichbar mit den mir bekannten Merino Shirts vieler anderer Marken und auf einem hohen Niveau. Bei einem Preis von 19,99 Euro * kann man natürlich keine besonders aufwendige Webtechnik erwarten oder verschiedene Zonen, die eventuell die Luftzufuhr verbessern oder den Schweißtransport begünstigen. Ich denke hierbei an die extrem aufwendige Verarbeitung der Merino Shirts von X-Bionic, die das 6-fache kosten! Das Travel 100 ist ein klassisches T-Shirt mit normalem Rundhalsausschnitt und sportlicher Passform.

An kleinen praktischen Details lässt sich erkennen, dass man sich zu dem T-Shirt ein paar Gedanken gemacht hat. So wurden beispielsweise die Etiketten mit den Größenangaben mit einem kleinen Stück Stoff am Kragen vernäht, der sich einfach abschneiden lässt und im später nicht kratzt. Genauso weitere Etiketten mit Wasch -und Pflegeanweisungen, die im Bereich der Hüfte über ein leicht zu trennendes Stück Stoff mit dem T-Shirt vernäht wurden.

Merino Shirt beim Laufen

In den letzten Wochen habe ich die Merino Shirts von Decathlon viel beim Laufen getragen. Am meisten habe ich tatsächlich das Langarmshirt Travel 100 * aus dem gleichen Stoff unter einer winddichten Laufweste getragen. Wenn es kälter war habe ich auch das T-Shirt unter einer Laufjacke getragen. Beides funktioniert als Baselayer direkt auf der Haut sehr gut. Die Merino Shirts sind eng genug geschnitten und werfen auch unter einer windschützenden Jacke keine störenden Falten.

Das Merino Shirt von Decathlon hat die klassischen Nähte an den Seiten und auf den Schultern. Diese sind leider nicht flach vernäht, sondern haben den bei T-Shirts üblichen Overlockstich. Trotzdem sind mir die Nähte beim Laufen nicht negativ aufgefallen. Auch längere Läufe von knapp 2 Stunden habe ich in den Merino Shirts gemacht, ohne dass Scheuerstellen entstanden sind. Ich würde jedoch mit Laufrucksäcken aufpassen, denn diese könnten genau an den Nähten des Shirts unangenehm reiben. Hier wäre beispielsweise ein Raglanschnitt von Vorteil, bei dem keine Naht auf der Schulter verläuft.

Die Merinowolle des Decathlon Shirts sorgt für ein wirklich angenehmes Klima beim Sport. Es nimmt viel Feuchtigkeit auf, klebt aber nicht am Körper. Bei Kälte wärmt das Shirt auch im feuchten Zustand. Und ein noch wichtiger Punkt, das T-Shirt fängt nicht (so schnell) an zu stinken. Im Sommer habe ich Merino Shirts nach dem Laufen, wo diese eh komplett nass geschwitzt sind, einfach kurz mit Wasser ausgespült und dann auf die Leine gehängt. Im Winter ist das leider etwas schwieriger, weil das Shirt nicht einfach an der frischen Luft trocknen kann.

Natürlich ist das FORCLAZ Travel 100 nicht besonders leicht – gerade weil die Wasseraufnahmekapazität der Merinowolle so hoch ist, wird es im feuchten Zustand auch noch mal deutlich schwerer. Wem es also darum geht jedes Gramm zu sparen, sollte lieber zu einem der vielen ultraleichten Shirts diverser Marken greifen. Auf langen Läufen bei hohen Temperaturen haben leichte Shirts aus Kunstfasern denke ich auch Vorteile gegenüber Merino Shirts.

Insgesamt bin ich aber ein großer Fan der Decathlon Merino Shirts. Preis und Leistung sind hier einfach sehr gut!

Schau hier gerne mal vorbei:



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Warum stinkt Merinowolle nicht?

Wie kommt es dazu, dass Merinowolle weniger stinkt?

Bakterien der Haut sind für den unangenehmen Geruch von Sportbekleidung nach dem Tragen verantwortlich. Diese zersetzen den Schweiß in Moleküle, die unangenehm riechen. Die Struktur der Merinowolle erschwert es den Bakterien sich an der Stoffoberfläche festzusetzen. Außerdem bildet sich durch die hohe Wasseraufnahmekapazität der Merinowolle erst spät ein Schweißfilm auf der Hautoberfläche.

Hinzu kommt die natürliche Selbstreinigungsfunktion der Wolle. Merinowolle besteht aus Eiweißmolekülen, die es den Bakterien besonders schwer machen sich zu vermehren. Der Zersetzungsprozess von Schweiß wird so natürlich verzögert und der unangenehme Geruch entsteht erst sehr viel später.

Die biologische Erklärung warum Schweiß überhaupt unangenehm riechen kann ist recht einfach: Schweiß besteht zu 99% aus Wasser und ist normalerweise eine klare, geruch- und farblose Flüssigkeit. Die restlichen 1% des Schweißes sind die Ursache für den Geruch, denn darunter befinden sich anorganische Partikel wie Salze und Ammoniak, sowie organische Verbindungen wie Harnstoffe, Butter, Harzsäure und Fette. Auch diese Partikel riechen an sich noch nicht unangenehm, sondern erst wenn Bakterien ins Spiel kommen, die diese Verbindungen zersetzen. Auf der Hautoberfläche befinden sich extrem viele Bakterien, die beim Schwitzen in einem warmen und feuchten Klima den idealen Nährboden finden, um sich zu vermehren. Bei der Zersetzung der organischen Verbindungen durch die Bakterien entsteht dann der unangenehme „Schweißgeruch“. Es dauert also auch eine gewisse Zeit, bis es überhaupt anfängt zu riechen, denn die Bakterien vermehren sich erst und zersetzen dann den entstandenen Schweiß.

Der Grund warum Merinowolle nach dem Schwitzen viel später anfängt zu stinken als synthetische Materialien ist in den natürlichen Eigenschaften der Merinowolle zu finden:

  • Oberfläche

Merinowolle hat, genauso wie die meisten anderen Wollfasern, eine besondere Oberfläche. Die Struktur ähnelt dem Funktionsprinzip der Dachziegeln, wo eine Fläche die untere überlappt und so schützt. Diese Oberfläche bietet Bakterien wenig halt und sie können sich nur schwer festsetzen. Die Bakterien bleiben also vorrangig auf der Haut, wo sie ja auch hin gehören und eine sinnvolle Funktion übernehmen. Im Gegensatz dazu hat eine synthetische Faser eine glatte Oberfläche, auf der sich Bakterien gut niederlassen können und die Verbindungen des Schweißes zersetzen. Die Folge ist die schnelle Entwicklung des „Müffelns“ bei Sportbekleidung aus Kunstfasern.

  • Wasseraufnahmekapazität

Merinowolle hat eine besonders große Wasseraufnahmekapazität und entstehende Feuchtigkeit an der Hautoberfläche wird von der Naturfaser aufgenommen. Die bei Anstrengung natürlich entstehende Feuchtigkeit wird so zügig von der Haut weg transportiert, bevor ein Feuchtigkeitsfilm/Schweiß auf der Haut entsteht. Den Bakterien bleibt nicht viel Zeit für ihren Zersetzungsprozess und der so entstehende Geruch ist weniger. Die Folge ist eine geringere Zersetzungsrate als bei Kunstfasern.

  • Selbstreinigungsfunktion

Kreatin, ein Eiweißmolekül, ist der Grundbaustein der Wolle. Die Besonderheit des Kreatins ist, dass sie es den Bakterien besonders schwer machen sich zu vermehren. Der Zersetzungsprozess von Schweiß wird so natürlich verzögert und der unangenehme Geruch entsteht erst sehr viel später.

Fazit

Das FORCLAZ Travel 100 von Decathlon ist ein tolles Laufshirt aus Merinowolle zu einem sehr fairen Preis. Man erhält die Vorteile der Naturfaser Merinowolle in Kombination mit den Vorteilen von Kunstfasern. Das Gesamtpaket funktioniert beim Laufen sehr gut!

Bei Kälte wärmt die Merinowolle deutlich besser als ein Kunstfaser-Shirt und fängt viel später an nach Schweiß zu riechen. Das Travel 100 hat einen klassischen T-Shirt-Schnitt, schlägt sich aber trotzdem ohne Probleme beziehungsweise Scheuerstellen, auch auf längeren Läufen. Flache Nähte sind besonders mit (Lauf-) Rucksack natürlich auf der langen Strecke angenehmer.

Das Thema Nachhaltigkeit sieht gar nicht schlecht aus: Decathlons Merino Shirt ist Made in Portugal, die Merinowolle kommt aus Südadfrika und ist kontrolliert mulesingfrei. Außerdem ist Merinowolle ohnehin nachhaltiger als Kunstfaser.

Wer einmal ein Merino Shirt beim Laufen ausprobieren möchte, sollte unbedingt hier bei Decathlon * vorbeischauen! Tatsächlich ist es mein aktuelles Lieblingsshirt im Alltag.




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